Ziel der Arbeit war es, das Ausscheide- und Ruheverhalten von Pferden in Gruppenauslauf- und Boxenhaltung zu untersuchen. Es sollte geprüft werden, ob es stalltechnische Maßnahmen gibt, die eine Konzentrierung der Ausscheidungen bewirken und ob dadurch eine Arbeitszeiteinsparung bei der Entmistung sowie eine Reduzierung der Ausscheidungen in der eingestreuten Liegehalle entstehen würde. Das Ruheverhalten der Pferde wurde in Bauch- und Seitenlage und unter verschiedenen Einflussfaktoren betrachtet: Sozialer Rang, Liegehallengröße, Dauer der Gruppenzugehörigkeit, Gruppengröße, Liegehallenanzahl, Einstreu, Geschlecht sowie Alter der Pferde. In die Untersuchungen wurden 8 Pferdegruppen in Offenlaufställen mit getrennten Funktionsbereichen und 25 Boxenpferde einbezogen. Das Verhalten wurde mit Videokameras an maximal 5 unabhängigen Tagen über jeweils 24 Stunden aufgezeichnet. Bei den Untersuchungen zum Ausscheideverhalten bei Laufstallpferden sollte geprüft werden, inwieweit sich die Tiere durch einen attraktiv gestalteten Ausscheideplatz beeinflussen lassen. Es sollte festgestellt werden, welcher Arbeitsaufwand für die Kotbeseitigung mit und ohne Ausscheideplatz erforderlich ist. Die meisten Defäkationen fanden auf der Fläche hinter den Fressständen statt. Mit installiertem Ausscheideplatz waren Kot- und Harnvorgänge hier häufiger als auf unbedecktem Boden an der selben Stelle. Gleichzeitig verringerte sich die Zahl der Kothaufen in unmittelbarer Umgebung des Ausscheideplatzes. Auffallend häufig setzten die Pferde auch Kot und Harn im Liegebereich ab. Insgesamt ist festzustellen, dass ein weicher Untergrund zum Koten und in noch stärkerem Maße zum Harnen bevorzugt wird. Eine Reduzierung von Ausscheidungen in der Liegehalle konnte durch Ausscheideplätze nicht erreicht werden. Arbeitstechnisch erwies sich die Entmistung mit eingerichteten Ausscheideplätzen als ungünstiger. Der Arbeitsaufwand für das Entmisten bei Boxenpferden war besonders hoch. Die Liegedauer der Laufstallpferde in Bauch- und Seitenlage betrug im Mittel 89 min pro Tier und Tag. Die durchschnittliche Liegezeit in den einzelnen Offenlaufställen war sehr unterschiedlich. Dies wird auf die Gesamtgestaltung der Ställe sowie die Gruppenzusammensetzung und das Herdenmanagement zurückgeführt. Die in Boxen gehaltenen Pferde lagen im Durchschnitt in beiden Liegepositionen pro Tag etwas länger als die Gruppenpferde. Die Liegedauer der Laufstallpferde verlängerte sich mit zunehmender Liegefläche. Sie reduzierte sich mit zunehmendem Alter bei Laufstall- und Boxenpferden. Je länger ein Tier der Gruppe angehörte, desto länger war seine Liegezeit. Bei den Laufstall- und Boxenpferden zeigte sich ein Unterschied in der Liegezeit zwischen Stuten und Wallachen. Kein Unterschied konnte in beiden Haltungsformen in Abhängigkeit von der Einstreu Stroh oder Sägemehl festgestellt werden. Bei kleiner Gruppengröße lagen die Pferde deutlich länger als bei größeren Gruppen. In Liegebereichen soll keine Fütterung erfolgen, da die Liegezeiten zugunsten der Futteraufnahme signifikant abnehmen. Ranghohe Pferde hatten insgesamt die längste Liegedauer. Die Rangtiefen dagegen kamen teilweise während des Beobachtungszeitraumes nur kurz oder nie zum Liegen. Das galt besonders für ungünstig gestaltete Liegebereiche. Für rangtiefe Tiere sollten stets genügend Ausweichmöglichkeiten vorhanden sein. Zudem sollten Sichtblenden und Raumteiler Liegebereich und Auslauffläche strukturieren. Die Gruppenlaufstallhaltung von Pferden erfordert vom Personal viel Sachverstand und Einfühlungsvermögen.
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Ziel der Arbeit war es, das Ausscheide- und Ruheverhalten von Pferden in Gruppenauslauf- und Boxenhaltung zu untersuchen. Es sollte geprüft werden, ob es stalltechnische Maßnahmen gibt, die eine Konzentrierung der Ausscheidungen bewirken und ob dadurch eine Arbeitszeiteinsparung bei der Entmistung sowie eine Reduzierung der Ausscheidungen in der eingestreuten Liegehalle entstehen würde. Das Ruheverhalten der Pferde wurde in Bauch- und Seitenlage und unter verschiedenen Einflussfaktoren betrachte...
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