Anhand von 5 Untersuchungen mit insgesamt 64 Versuchspersonen (34 Mehrkämpfer, Springer und Werfer aus der Leichtathletik, 30 Sportstudenten) wurde der Frage nachgegangen, wie sich drei verschiedene Dehnmethoden im Rahmen des Aufwärmens auf unmittelbar anschließende Kraftleistungen auswirken. Es wurde jeweils ein Versuchsplan mit kompletter Messwiederholung konzipiert, d. h. alle Versuchspersonen wandten alle drei Dehnmethoden an unterschiedlichen Tagen an. Das Treatment umfasste 3 6 Dehnübungen bei Dehndauern zwischen 15 und 30 Sekunden und 1 bis 3 Serien nach dem Anspannungs-Entspannungs-Dehnen, dem intermittierenden (dynamischen) Dehnen sowie dem statischen Dehnen (Stretching). Kraftparameter für die Maximalkraft, Schnellkraft und Reaktivkraft der unteren und oberen Extremitäten wurden mit Hilfe biomechanischer Messverfahren, dem sog. Drehmomentmessstuhl (Fa. SCHNELL), dem Drehmomentaufnehmer (Fa. SCHNELL) und der Kraftmessplatte (Fa. KISTLER), erhoben. Die statistische Auswertung erfolgte über ein- bzw. zweifaktorielle Varianzanalysen mittels SPSS-Programm. Ergebnis: Die 3 Dehnmethoden unterscheiden sich nicht signifikant in ihrem Einfluss auf die Kraftleistungen, sie wirken jedoch alle tendenziell leistungsmindernd. So sind maximale Krafteinsätze des M. biceps br., M. triceps br., M. quadriceps fem. und M. biceps fem. um bis zu 7%, die Explosivkraftparameter um 8% sowie die muskuläre Leistungsfähigkeit um 4% verringert. Die reaktive Sprungleistung, welche über Drop Jumps erfasst wurde, ist nach dem Dehnen ebenfalls reduziert. Bei Leistungssportlern zeigt sich eine signifikante Abnahme der Sprunghöhe um 5 bis 8%. Bei Sportstudierenden sind signifikante Verlängerungen der Kontaktzeiten, signifikante Verringerungen der maximalen Kraft und der relativen Leistung um jeweils 4% zu verzeichnen. Es wird angenommen, dass die Gründe für die Leistungsminderungen hauptsächlich im biomechanisch-morphologischen Bereich der Kraftentwicklung zu suchen sind. Für die Praxis bedeutet das Ergebnis, dass umfangreiches Dehnen im Aufwärmen vermieden werden sollte.
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Anhand von 5 Untersuchungen mit insgesamt 64 Versuchspersonen (34 Mehrkämpfer, Springer und Werfer aus der Leichtathletik, 30 Sportstudenten) wurde der Frage nachgegangen, wie sich drei verschiedene Dehnmethoden im Rahmen des Aufwärmens auf unmittelbar anschließende Kraftleistungen auswirken. Es wurde jeweils ein Versuchsplan mit kompletter Messwiederholung konzipiert, d. h. alle Versuchspersonen wandten alle drei Dehnmethoden an unterschiedlichen Tagen an. Das Treatment umfasste 3 6 Dehnübung...
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