Superthermische Teilchen, die durch Zusatzheizung oder Fusionsprozesse erzeugt werden, können vorhandene MHD-Instabilitäten in einem Fusionsplasma zusätzlich destabilisieren oder sogar zu neuen 'Energetischen-Teilchen-Moden' führen. Um solche Moden untersuchen zu können, wurde ein neuer linearer gyrokinetischer MHD-Code entwickelt und getestet, LIGKA (Linear Gyrokinetic Shear Alfvén Physics), dem das 'gyrokinetische MHD-Modell' zugrunde liegt [H.Qin et al, Phys. Plasmas 5, 1035 (1998)]. Dieses Modell besteht aus drei linearen Gleichungen, die aus der allgemeinen, nichtlinearen gyrokinetischen Lagrangefunktion abgeleitet werden: der Quasi-Neutralitätsgleichung, der gyrokinetischen Momentengleichung und der gyrokinetischen Gleichung selbst, die die gestörte Verteilungsfunktion beschreibt. Entwickeln nach dem Larmorradius, Bilden einiger Fluidmomente und Beschränken auf Scher-Alfvén-Moden resultiert in einer selbstkonsistenten, nicht-perturbativen, elektromagnetischen Formulierung, die es möglich macht, nicht nur Anwachs- und Dämpfungsraten, sondern auch durch die energetischen Teilchen modifizierte Eigenfunktionen zu berechnen. Im Vergleich zu früheren numerischen Implementierungen, wurden einige wesentliche Verbesserungen und Erweiterungen vorgenommen: es können sowohl analytische als auch numerische Gleichgewichte verwendet werden, und die Integration über die ungestörten Teilchenbahnen wird mit dem driftkinetischen Code HAGIS (S.D.Pinches, CPC 111, 131 (1998)) exakt ausgeführt. Darüber hinaus werden endliche Bananenbreiten berücksichtigt indem ausnützt wird, dass in einer linearen Formulierung die Diskretisierung der gestörten Potentiale in radialer Richtung mit der Integration über die Teilchenorbits vertauscht werden kann. Es wurden erfolgreich Vergleichsrechnungen mit anderen idealen MHD Codes für (1,1) interne Kink-Moden und TAE-Gap-Moden ausgeführt. Für diese beiden Arten von Moden wurde untersucht, welche Änderungen sich durch kinetische Effekte (Hintergrundteilchen, superthermische Teilchen) ergeben, und die Ergebnisse wurden mit anderen kinetischen Codes verglichen.
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Superthermische Teilchen, die durch Zusatzheizung oder Fusionsprozesse erzeugt werden, können vorhandene MHD-Instabilitäten in einem Fusionsplasma zusätzlich destabilisieren oder sogar zu neuen 'Energetischen-Teilchen-Moden' führen. Um solche Moden untersuchen zu können, wurde ein neuer linearer gyrokinetischer MHD-Code entwickelt und getestet, LIGKA (Linear Gyrokinetic Shear Alfvén Physics), dem das 'gyrokinetische MHD-Modell' zugrunde liegt [H.Qin et al, Phys. Plasmas 5, 1035 (1998)]. Dieses M...
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