Die Modenkopplungstheorie der zähen Flüssigkeiten hat die Dynamik des Glasübergangs quantitativen Untersuchungen zugänglich gemacht. Durch den Vergleich der Resultate aus unterschiedlichen experimentellen Methoden läßt sich der Gültigkeitsbereich der asymptotischen Gesetze der Modenkopplungstheorie ausloten: Dazu wurden Experimente mit inelastischer Licht- und Neutronenstreuung durchgeführt und im Vergleich untereinander und mit dielektrischer Verlustspektroskopie ausgewertet. An den Modellsubstanzen Calzium-Rubidium-Nitrat und Propylencarbonat konnte gezeigt werden, daß trotz guter Übereinstimmung der Einzelspektren mit den theoretischen Vorhersagen, die Faktorisierungseigenschaft der Theorie nicht erfüllt ist und die Spektren im Einklang mit neueren theoretischen Arbeiten nicht zu einer gemeinsamen Asymptote streben.
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