Trotz einer relativ homogenen Tinnitussymptomwahrnehmung findet man unter chronischen Tinnituspatienten eine klinisch relevante Untergruppe von psychisch dekompensierten Tinnituspatienten (dTP). In einer Studie mit 97 chronischen Tinnituspatienten fanden sich 52 dTP (53,6%), die anhand standardisierter psychometrischer Messinstrumente durch erhöhte Angst- und Depressivitätswerte, durch einen external-fatalistischen Copingstil, durch eine erhöhte chronische Stressbelastung, durch eine gesteigerte somatische Empfindsamkeit, sowie durch Auffälligkeiten im Persönlichkeitsprofil charakterisiert waren. In einem psychophysiologischen Stressprovokationsexperiment zeigten die dTP eine signifikant erniedrigte EEG-Alpha Aktivität und eine grenzwertig signifikant erniedrigte EEG-Beta Aktivität. Diese Ergebnisse reflektieren das Habituationsdefizit der dTP bezüglich des Tinnitus. Der signifikant geringere EDA-Abfall nach Stressexposition spricht für eine geringere Entspannungsfähigkeit der dTP.
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Trotz einer relativ homogenen Tinnitussymptomwahrnehmung findet man unter chronischen Tinnituspatienten eine klinisch relevante Untergruppe von psychisch dekompensierten Tinnituspatienten (dTP). In einer Studie mit 97 chronischen Tinnituspatienten fanden sich 52 dTP (53,6%), die anhand standardisierter psychometrischer Messinstrumente durch erhöhte Angst- und Depressivitätswerte, durch einen external-fatalistischen Copingstil, durch eine erhöhte chronische Stressbelastung, durch eine gesteigerte...
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