In dieser Arbeit werden die physikalischen Zusammenhänge in einer homogenen wasserführenden Bodenschicht (Aquifer) unter oberflächlicher Bewässerung und innerer Drainage behandelt. Deren mathematische Beschreibung führt zu einer Poissongleichung für das Druckpotential mit nichtlinearer Randbedingung. Gesucht ist u.a. der freie Grundwasserspiegel (Grenzschicht zwischen wassergesättigtem und wasserfreiem Bereich), der einen Rand des Aquifers festlegt (freies Randwertproblem). Trotz der Nichtlinearität kann das 2D-Problem auf singuläre Integralgleichungen transformiert werden, aus denen sich mit Fixpunktmethoden die freie Oberfläche, sowie die Druck- und Strömungsverteilung beliebig genau berechnen lassen. Im stationären Fall eines unendlich tiefen Aquifers können sogar explizite Lösungsformeln erhalten werden, deren Bedeutung für den Wasserbau durchaus mit jener der Poissonformel der Potentialtheorie vergleichbar ist. Als bisher unbekanntes Phänomen im Wasserbau ergab sich aus der vorgestellten Theorie die Ausbildung von Grundwasserstufen bei endlich tiefem Aquifer, die eine einfache und doch weitreichende Beschreibung des Grundwasserspiegels ermöglichen. Ferner wird eine im Formelwerk auftretende, zur Hilbert-Transformation verwandte Korrespondenz und ihre Anwendung auf die behandelten Probleme untersucht. Die vorgestellte Theorie findet ihre Anwendung in einem umfangreichen Programmsystem, welches bereits von Ingenieuren bei praktischen Aufgaben verwendet wird.
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In dieser Arbeit werden die physikalischen Zusammenhänge in einer homogenen wasserführenden Bodenschicht (Aquifer) unter oberflächlicher Bewässerung und innerer Drainage behandelt. Deren mathematische Beschreibung führt zu einer Poissongleichung für das Druckpotential mit nichtlinearer Randbedingung. Gesucht ist u.a. der freie Grundwasserspiegel (Grenzschicht zwischen wassergesättigtem und wasserfreiem Bereich), der einen Rand des Aquifers festlegt (freies Randwertproblem). Trotz der Nichtlinear...
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