Das Wirbelschleppenverhalten unterscheidet sich in Situationen vertikaler Windscherung in mehrfacher Hinsicht signifikant von scherungsfreien Szenarien und stellt eine besondere Herausforderung für eine operationelle Echtzeitvorhersage dar. Mittels numerischer Untersuchungen idealisierter Szenarien wird zunächst der Einfluss von Windscherung auf den lateralen und vertikalen Wirbeltransport sowohl phänomenologisch als auch quantitativ im Rahmen einer Sensitivitätsstudie analysiert. Anhand der gewonnenen Ergebnisse werden auseinandergehende Erklärungsansätze geprüft und Modellierungsansätze bewertet. Fallstudien turbulenter Scherströmungen zur Wirbelpersistenz stellen einen weiteren Schwerpunkt dieser Arbeit dar. Durch die ausführliche Analyse der Strömungsfelder wird der Nachweis erbracht, dass sich unterschiedliche Zerfallsraten der Wirbel auf die asymmetrische Verteilung von sekundären Vorticity-Strukturen zurückführen lassen. Die Ergebnisse belegen auch, dass in Situationen von Windscherung langlebige Wirbel erwartet werden können. Das im Rahmen einer LIDAR-Messkampagne beobachtete, ungewöhnliche Wirbelschleppenverhalten wird durch eine realitätsnahe Nachbildung der Situation reproduziert und erlaubt im Rückschluss eine Aussage über mögliche Ursachen.
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