Unternehmensportale bieten eine integrierte Sicht auf Daten und Funktionen eines Unternehmens und eine deutlich höhere Gestaltungsflexibilität als traditionelle betriebliche Informationssysteme. Die Gestaltung und Weiterentwicklung derartiger Portale ist ein sehr kommunikationsintensiver Prozess, in den Anwender verschiedener Abteilungen, das Management, Designer und Anwendungsentwickler eingebunden werden müssen. Eine zentrale Herausforderung ist dabei die Ausprägung einer gemeinsamen Sprache. Neben der sprachlichen Hürde verursacht die Implementierung eines Portals häufig hohe Kosten, da geeignete Werkzeuge zur teilautomatisierten Implementierung von Prozessschritten und Benutzerschnittstellen ausgehend von anwendernahen Modellen noch weitgehend fehlen. Die Anwendung der Metro-Map-Metapher verspricht eine Lösung beider Probleme. In dem in der Arbeit entwickelten Modell der Enterprise Portal Maps werden Portalkonzepte wie Seiten, Funktionen und Verweise als Stationen, Dienste und Linien interpretiert, wie sie im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) vorkommen. Durch diese Sichtweise entsteht ein Portalmodell, das erstens den meisten Menschen im Sinne des ÖPNV vertraut ist, das zweitens von allen Teilnehmern am Gestaltungsprozess durchgängig verwendet wird, und das drittens so ausdrucksstark ist, dass das konkrete Portal unmittelbar aus dem Modell heraus generiert werden kann. Das Modell ist dabei integrativ, so dass die Funktionalität nicht neu modelliert wird, sondern vorhandene Funktionalitäten bestehender betrieblicher Informationssysteme genutzt werden. Die Anwendung und der Nutzen des Modells der Enterprise Portal Maps wird in der Arbeit anhand eines graphischen Modellierungswerkzeugs und zweier Laufzeitumgebungen für industrielle Informationssysteme (infoAsset Broker und SAP Web Application Server) demonstriert. Beispielhaft werden zwei existierende Unternehmensportale unter Verwendung des Modells implementiert. Dabei wird nicht nur die Möglichkeit genutzt, bestehende Funktionen und Rollenkonzepte anwendernah zu modellieren und flexibel anzupassen, sondern es wird den Endanwendern bei der Portalnutzung auch automatisch eine graphische Navigations- und Orientierungshilfe geboten.
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Unternehmensportale bieten eine integrierte Sicht auf Daten und Funktionen eines Unternehmens und eine deutlich höhere Gestaltungsflexibilität als traditionelle betriebliche Informationssysteme. Die Gestaltung und Weiterentwicklung derartiger Portale ist ein sehr kommunikationsintensiver Prozess, in den Anwender verschiedener Abteilungen, das Management, Designer und Anwendungsentwickler eingebunden werden müssen. Eine zentrale Herausforderung ist dabei die Ausprägung einer gemeinsamen Sprache....
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