Die Arbeit entwickelt ein neues Modell zur Programmierung flexibler Agenten basierend auf dem Prinzip des situativen Agierens. Demnach konstituiert sich reaktives Verhalten aus den beiden Vorgängen Erkennen und Handeln. Üblicherweise wird eine Form von Bedingungs-Aktions-Regeln verwendet, um reaktives Verhalten programmiersprachlich zu beschreiben. Problematisch hierbei ist die oft geringe Ausdrucksstärke sowohl der Bedingungs- als auch der Aktionssprache, sowie der Mangel an Strukturierungsmitteln, die über das Regelkonstrukt hinausgehen. Das vorgestellte Berechnungsmodell Sita betrachtet das Erkennen und das Handeln als zwei verschiedenartige und zunächst getrennte Berechnungsmodi, deren Spezifikation nach zwei unterschiedlichen Beschreibungsformalismen verlangt. Die Situationserkennung bedient sich einer Hornklausellogik, die es ermöglicht, komplexe Situationsklassen auf deklarative Weise zu beschreiben. Die Handlungen des Agenten werden dagegen auf imperative Weise in einem nebenläufigen Prozeßkalkül beschrieben. Durch das Konstrukt der überwachten Auswahl können Prozesse auf das Eintreffen bestimmter Situationen warten und ihr weiteres Vorgehen von der Art der aufgetretenen Ereignisse abhängig machen. Umgekehrt können Prozesse ihrerseits neue Ereignisse generieren und so das Wissen um die aktuelle Situation modifizieren. Die verwendete Hornklausellogik schließt Funktionssymbole, Negation und Rekursion als Sprachmittel mit ein, und geht damit in ihrer Ausdrucksstärke deutlich über die Bedingungssprachen der aus der Literatur bekannten regelbasierten Systeme hinaus. Das Logikprogramm wird durch ein inkrementelles, vorwärtsverkettendes und datengetriebenes Verfahren ausgewertet, den IDC-Algorithmus (Incremental Deductive Closure). Dieser bezieht seine Effizienz aus einer Reihe neu entwickelter Optimierungstechniken.
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Die Arbeit entwickelt ein neues Modell zur Programmierung flexibler Agenten basierend auf dem Prinzip des situativen Agierens. Demnach konstituiert sich reaktives Verhalten aus den beiden Vorgängen Erkennen und Handeln. Üblicherweise wird eine Form von Bedingungs-Aktions-Regeln verwendet, um reaktives Verhalten programmiersprachlich zu beschreiben. Problematisch hierbei ist die oft geringe Ausdrucksstärke sowohl der Bedingungs- als auch der Aktionssprache, sowie der Mangel an Strukturierungsmitt...
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