Molybdoenzyme spielen eine wichtige Rolle im Kohlenstoff- Schwefel- und Stickstoffmetabolismus der meisten Organismen. Mit Ausnahme der Nitrogenasen enthalten alle Molybdoenzyme im aktiven Zentrum den Molybdän-Kofaktor. Der organische Teil dieses Kofaktors ist Molybdopterin. Ziel dieser Arbeit war die röntgenkristallographische Untersuchung von Proteinen des moa-Operons um ein besseres Verständnis der Molybdopterin-Biosynthese zu erlangen. MoaB: Die Struktur von MoaB aus E. coli konnte gelöst werden. MoaB bildet ein Hexamer mit großer Ähnlichkeit zu MogA aus E. coli, einem Protein das ebenfalls an der Molybdän-Kofaktor-Biosynthese beteiligt ist. Der Vergleich zu MogA deutet darauf hin, daß MoaB Pterine bindet, die als Zwischenstufen der Molybdän-Kofaktor Biosynthese auftreten. MoaC: MoaC synthetisiert vermutlich den Precursor Z aus einer unbekannten Vorstufe. Die Struktur von MoaC aus Aquifex aeolicus konnte gelöst werden. Es bildet ein Hexamer wie das entsprechende E.coli Protein, ist jedoch signifikant größer. Die zusätzliche Domäne von A. aeolicus MoaC zeigt große Ähnlichkeit zu MoaB. Die läßt vermuten, daß MoaB und MoaC in A. aeolicus ein Fusionsprotein bilden. Die genaue Funktion von MoaC und die Aufgabe der zusätzlichen Domäne konnte jedoch bislang nicht geklärt werden. GTP Cyclohydrolase I: GTP Cyclohydrolase I katalysiert den geschwindigkeitsbestimmenden Schritt bei der Synthese von Tetrahydrobiopterin aus GTP. Die Struktur von humaner GTP Cyclohydrolase I konnte gelöst werden und in der schon bekannten Struktur des E. coli-Proteins ein bislang nicht entdecktes Zinkion im aktiven Zentrum nachgewiesen werden. GFRP: In Säugern wird die Aktivität von GTP Cyclohydrolase I durch das GTP cyclohydrolase I Feedback Regulatory Protein, GFRP, reguliert. Die Struktur von GFRP aus Ratte konnte gelöst werden. Zudem wurde ein Modell für die Komplexbildung mit GTP Cyclohydrolase I aufgestellt.
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