Im Juli 2021 wurde in der Regierungserklärung „Klimaland Bayern“ das Ziel vorgegeben, Bayern bis zum Jahr 2040 zu einem klimaneutralen Bundesland zu entwickeln. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde der Holzbau als wichtiger Bestandteil der staatlichen Klimastrategie definiert und entsprechend im Bayerischen Klimaschutzgesetz (BayKlimaG) verankert. Im Kontext der Regierungserklärung wurde die Technische Universität Nürnberg (University of Technology Nuremberg - UTN) als Leuchtturmprojekt für den Holzbau ausgewählt. Im Rahmen des Forschungsprojekts EDUwood untersucht ein Team der Technischen Universität München, inwieweit der neue Campus der Technischen Universität Nürnberg in Holzbauweise zweckmäßig und nachhaltig realisiert werden kann und welche Klimaschutzpotenziale damit verbunden sind. In diesem Zusammenhang wurden fünf für den Hochschulbau relevante Nutzungen und Raumtypologien ausgewählt und untersucht: Büro, Seminar, Labor, Versammlung und Technikum. Die gewonnenen Erkenntnisse dienen als Handlungsempfehlung für Planende und Auftraggebende (z.B. der Staat durch die staatliche Bauverwaltung: Staatliche Bauämter), um grundlegende Anforderungen des Holzbaus bereits in der Projektentwicklung und in den frühen Planungsphasen zu berücksichtigen. Für eine vergleichende Betrachtung hinsichtlich Tragfähigkeit, Brandfallnachweis und weiteren Kriterien werden Bauteile sowohl aus Holz als auch in mineralischer (konventioneller) Bauweise entwickelt. Die Bauteile werden hinsichtlich ihres Klimaschutzpotenzials analysiert, wobei der Ressourceneinsatz, bauphysikalische Eigenschaften und baukonstruktive Aspekte berücksichtigt werden. Durch die Anwendung von Nutzwertanalysen werden die Baukonstruktionen identifiziert, die in Bezug auf die genannten Untersuchungskriterien am besten abschneiden. Um die ökonomischen Aspekte zu berücksichtigen, erfolgt eine Auswertung der Materialkosten pro Bauteil, gefolgt von einer Kosten-Nutzen-Analyse durch die Gegenüberstellung der Nutzwerte. Auf Raumebene werden thermische Simulationen der jeweiligen Raumtypologien durchgeführt, um den Einfluss der Baustoffwahl auf den thermischen Komfort sowie den Heiz- und Kühlenergiebedarf zu zeigen. Die Ökobilanzierung auf Raumebene ermöglicht einen Vergleich der Konstruktionsarten über den gesamten Lebenszyklus. Abschließend wird auf Campusebene untersucht, welches Einsparpotenzial der Campus bei Errichtung in Holzbauweise im Vergleich zur konventionellen Bauweise aufweisen kann. Zusätzlich zur Baukonstruktion wird die Gebäudetechnik und der Energiebedarf für den Betrieb des Campus berücksichtigt. Die Untersuchungsergebnisse liefern fundierte Handlungsempfehlungen, um Holzbaukonstruktionen der ausgewählten Raumtypologien insbesondere im Hochschulbau zu integrieren.
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Im Juli 2021 wurde in der Regierungserklärung „Klimaland Bayern“ das Ziel vorgegeben, Bayern bis zum Jahr 2040 zu einem klimaneutralen Bundesland zu entwickeln. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde der Holzbau als wichtiger Bestandteil der staatlichen Klimastrategie definiert und entsprechend im Bayerischen Klimaschutzgesetz (BayKlimaG) verankert. Im Kontext der Regierungserklärung wurde die Technische Universität Nürnberg (University of Technology Nuremberg - UTN) als Leuchtturmprojekt für d...
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