Mittel- und Extremkreuzen, ein inhaltsunabhängiger und konsistenter Meta-Trait ?
Document type:
Konferenzbeitrag
Contribution type:
Vortrag / Präsentation
Author(s):
Heine, Jörg-Henrik; Langmeyer, Alexandra; Tarnai, Christian
Abstract:
Eine große Anzahl von Untersuchungen weist darauf hin, dass bei der Erfassung von Dispositionen und Einstellungen durch Selbstbeschreibungsverfahren mit dem Einfluss unterschiedlicher Arten von Verzerrungen bei der Messung zu rechnen ist. Bei mehrstufigen Antwortformaten wird dabei oft eine Verzerrung im Sinne einer Tendenz zu mittleren (MRS) oder extremen (ERS) Antwortkategorien gefunden (Austin, Deary & Egan, 2006; Eid & Rauber, 2000; Meiser & Machunsky, 2008; Rost, 2002). In der vorliegenden Studie wird untersucht, ob diese unterschiedlichen Antwortstile unabhängig von den erfassten Inhalten bzw. Konstruktbereichen der jeweiligen Skalen als individuelles, konsistentes Personenmerkmal bestehen.
Grundlage der Analysen ist das Antwortverhalten von N = 655 Studierenden in Selbstbeschreibungsskalen von fünf unterschiedlichen Konstruktbereichen. Die Analysen nach dem Rasch- und Mixed-Rasch Modell umfassen für den Bereich Persönlichkeit die fünf Skalen einer verkürzten Version der deutschen Übersetzung des Big-Five-Inventory (BFI, Lang, Lüdtke & Asendorpf, 2001; Schmolck, 2003), für den Bereich Berufsinteressen die sechs Skalen des Allgemeinen Interessen-Struktur-Tests (AIST, Bergmann & Eder, 1992), für den Musikgeschmack die vier Skalen des Short-Test-of Music-Preference (STOMP, Rentfrow & Gosling 2003; Langmeyer, Guglhör-Rudan & Tarnai, in press), sowie die Skalen Soziale Dominanz Orientierung (Jost & Thompson, 2000) und Rechtsautoritarismus (Funke, 2003).
Die Ergebnisse weisen für einige der untersuchten Skalen auf unterschiedliche Antwortstile (ERS vs. MRS) hin. Die Konsistenz im Sinne eines Meta-Traits sowie der Einfluss der gefundenen Antwortstile auf die Skaleninterkorrelationen sowie die Korrelationen zwischen den Konstrukten werden diskutiert.
Book / Congress title:
48. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs)