Die Reduktion des Verbrauchs bzw. die Erhöhung der Reichweite bei Elektrofahrzeugen durch eine angemessene Fahrweise birgt ein immenses Potenzial und ist Gegenstand des EU-Forschungsprojekts eCoMove. Am Fahrsimulator des Lehrstuhls für Ergonomie wurde erstmalig der Kraftstoffverbrauch simuliert und validiert. Als Grundlage hierfür dient der für reale Messungen bereits langjährig etablierte Neue Europäische Fahrzyklus (NEFZ). Dieser bietet den Vorteil guter Reproduzierbarkeit und Vergleichbarkeit der ermittelten Messwerte. Dazu wurde ein Fahrdynamikmodell für den Fahrsimulator des Lehrstuhls für Ergonomie betrachtet, dessen simulierter Kraftstoffverbrauch daraufhin mittels mehrerer Messfahrten nach den Vorgaben des NEFZ ermittelt wurde. Die simulierten Werte waren denen des realen Fahrzeugs sehr ähnlich. Eine eingehende Betrachtung der resultierenden Verbrauchskurven im Verlauf über die Zeit im Vergleich zu den Verbrauchskurven von realen Fahrzeugen zeigte, dass die Simulationen in Beschleunigungs-, Verzögerungs- und Konstantfahrten ein nahezu identisches Verhalten besitzen. Mit Hilfe des Fahrsimulators wurde daraufhin im EU-Projekt eCoMove untersucht, wie gross die Unterschiede des Kraftstoffverbrauchs zwischen verschiedenen Fahrern sind. Dazu fuhren 30 Probanden eine Versuchsstrecke bestehend aus Stadt-, Überland- und Autobahnabschnitten. Ein Vorteil dieses Versuchsdesigns ist, dass jeder Proband, im Gegensatz zu Realfahrversuchen, genau die gleichen Szenarien bewältigen muss. Das Ergebnis ist ein extrem stark variierender Verbrauch zwischen verschiedenen Fahrern. Für die Untersuchung moderner Assistenzsysteme zur Verbrauchsreduktion steht nun ein NEFZ-validierter Fahrsimulator zur Verfügung. Ausserdem ist für zukünftige Versuche bekannt, in welchem Umfang in Abhängigkeit des Fahrertyps mit Schwankungen im Verbrauch zu rechnen ist.
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