Eine wichtige Aufgabe in der Analyse multivariater Zeitreihen ist die Beschreibungder seriellen, seriell übergreifenden und der sektionalen (bedingten) Abhängigkeiten.Während das klassische autoregressive Vektormodell (VAR) nur die lineare Abhängigkeiterfasst, ermöglichen die von Sklar (1959) eingeführten Copulafunktionen eine bessere Beschreibung der Abhängigkeiten. Für eine flexibelere Darstellung hochdimensionaler Daten werden häufig Paar-Copula Konstruktionen verwendet, bei der die Dichte der gemeinsamen Copula nur mit Hilfen von bivariaten Copulaen dargestellt wird. In der Literatur gibt es im Wesentlichen drei Copula-Zeitreihenmodelle, die reguläre Vine-Strukturen in Kombination mit Paar-Copula Konstruktionen verwenden. Reguläre Vines sind Sammlungen von Bäumen und können zur Erstellung eines Plans für die Paar-Copula Konstruktionen verwendet werden. Die bekanntesten Vine-Strukturen sindD-Vines (jeder Baum ist ein Pfad) und C-Vines (jeder Baum ist ein Stern). Während die Modelle von Smith (2015) und Beare und Seo (2015) D-Vines verwenden, um diesektionale Abhängigkeit zu erfassen und nur in den seriell ̈ubergreifenden Verbindung voneinander abweichen, verwendet das von Brechmann und Czado (2015) entwickelte Model C-Vines. Eine Möglichkeit alle Informationen von Copula-Modellen (Vine-Strukturen, Copula-Familien und -Parameter) zu speichern, bietet die von Dissman etal. (2012) eingeführte reguläre Vine-Matrix.In dieser Arbeit verallgemeinern wir die Ansätze auf das sogenannte R(egular)-T(emporal)-Vine-Modell. Auf der Grundlage des M-Vine-Modells (Beare und Seo (2015)) berücksichtigen wir nicht nur jeden beliebigen regulären Vine für die sektionale Abhängigkeitsstruktur, sondern auch unterschiedliche Kanten, die diese Strukturen inden Zeitschritten verbinden. Wir werden den Einfluss auf die Gesamtstruktur des Vines auswerten und einen Algorithmus entwickeln, der die R-Vine-Matrixdarstellung unseres R-T-Vine-Modells liefert. Außerdem zeigen wir, dass Stationarität sowie die Markov-Eigenschaft im neuen Modell einfach umzusetzen sind, indem wir die Paar-Copulae Modelle für einige Kanten in unserer Vine-Struktur beschränken. Im empirischen Teil dieser Arbeit wenden wir unser Model auf einen Datensatz an, der ausmonatlichen Log-Returns von f ̈unf ausgewählten Aktienindizes besteht. Gegenüber dem klassischen M-Vine-Modell werden wir eine deutliche Outperformance sehen. Schließlich verwenden wir das geschätzte R-T-Vine-Modell zur Vorhersage und vergleichen das Ergebnis mit dem des klassischen M-Vines.
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Eine wichtige Aufgabe in der Analyse multivariater Zeitreihen ist die Beschreibungder seriellen, seriell übergreifenden und der sektionalen (bedingten) Abhängigkeiten.Während das klassische autoregressive Vektormodell (VAR) nur die lineare Abhängigkeiterfasst, ermöglichen die von Sklar (1959) eingeführten Copulafunktionen eine bessere Beschreibung der Abhängigkeiten. Für eine flexibelere Darstellung hochdimensionaler Daten werden häufig Paar-Copula Konstruk...
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