Der Tunnelbau und ähnliche Tiefbaumaßnahmen stellen bei der Planung, Kalkulation und bauvertraglichen Abrechnung angesichts ihrer Komplexität die damit befassten Ingenieure vor große Herausforderungen. Da die eingeschränkt bekannte Geologie als Baustoff integriert werden muss und sie die Prozesse gerade im Tunnelvortrieb ausschlaggebend beeinflusst, fehlen häufig präzise Daten, Kenntnisse und Randbedingungen für die fest definierte Bauwerksplanung und -ausführung. Dieser Sachverhalt erschwert eine zutreffende Planung, Mengenermittlung und damit eine Ausschreibung, auf der eine sichere und abschließende Kostenermittlung möglich ist. Der unterschiedliche Informationsstand aller Beteiligten während dem Bauprojekt und die fehlende Transparenz der Planung und Kalkulation führen dabei oft zu Divergenzen und Konflikten zwischen den Hauptbeteiligten. In den letzten Jahren ist die virtuelle Abbildung von Bauprojekten mit der Methode des Building Information Modelings (BIM) immer weiter vorangeschritten. BIM ermöglicht im Tunnelbau eine vernetzte Arbeitsweise mit der notwendigen Transparenz und Kontrolle bei komplexen Bauprojekten. Durch ein durchgängiges Datensystem wird eine einheitliche Informationsbasis für anschließende Auswertungen und Analysen zentral bereitgestellt. Dabei müssen die geometriegebundenen Datenbanken die Freiheitsgrade im Bauvertrag voll umfassend berücksichtigen, um prognostizierte Werte mit später gewonnenen Erkenntnissen flexibel modifizieren zu können. In der vorliegenden Arbeit wird ein Soll-Modell für den bergmännischen Tunnelvortrieb mit einer typischen Datenbankstruktur erzeugt. Durch eine präzise Mengenauswertung in Kombination mit dem Bauvertrag lässt sich eine Prognose für die anfallenden Kosten und bauteilbezogenen Bauzeiten durchführen. Während der Ausführungsphase wird ein weiteres Modell mit den tatsächlich realisierten Baumaßnahmen vortriebsbegleitend aufgefahren. Die mengenbasierte Berechnung von Zeit und Kosten zu jedem Projektzeitpunkt bildet eine Grundlage für die modellbasierte Monatsabrechnung des Ausführungsunternehmens. Außerdem lässt sich ein ständiger Vergleich zum prognostizierten Zustand durchführen.
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Der Tunnelbau und ähnliche Tiefbaumaßnahmen stellen bei der Planung, Kalkulation und bauvertraglichen Abrechnung angesichts ihrer Komplexität die damit befassten Ingenieure vor große Herausforderungen. Da die eingeschränkt bekannte Geologie als Baustoff integriert werden muss und sie die Prozesse gerade im Tunnelvortrieb ausschlaggebend beeinflusst, fehlen häufig präzise Daten, Kenntnisse und Randbedingungen für die fest definierte Bauwerksplanung und -ausführung. Dieser Sachverhalt erschwert e...
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