Oft muss bei der Behebung eines technischen Problems unter Zeitdruck zwischen einer aufwandsarmen „suboptimalen“ Lösung und der aufwändigeren „besseren“ Lösung entschieden werden. Diese Frage stellen sich Ingenieure, Techniker und Entscheider häufig bei der Entwicklung, dem Betrieb bzw. der Inbetriebnahme eines Embedded Systems (ES). Dabei müssen diese die Projektsituation, die verbleibende Laufzeit und Kosten berücksichtigen. Unter dem Begriff der technischen Schuld, also der Technical Debt (TD), wird die bewusste Entscheidung gegen eine bessere, sinnvollere Lösung verstanden. Obwohl TD im klassischen Software-Engineering ein bekanntes und erforschtes Phänomen ist, wird es bis dato in den Bereichen der Embedded Systems und Mechatronik, wie beispielsweise ein Produktionssystem, noch wenig beachtet und ist in Folge dessen wenig beherrscht. Die daraus resultierenden finanziellen Schäden für Unternehmen sind erheblich. Aus diesem Grund ist die Bereitstellung transparenter Grundlagen für bewusste Entscheidungen zur Inkaufnahme von TD von besonderem Interesse. Anhand einer Erweiterung der TD-Klassifikation aus dem Software Engineering und einer domänenübergreifenden Fallstudie wird TD und ihre Auswirkungen sowie das Potential zur Beherrschung von TD diskutiert. Um die geforderte Transparenz zu erreichen, werden für Embedded Systems sowohl die kurzfristigen als auch die langfristigen Auswirkungen aufgezeigt und gegenübergestellt.
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Oft muss bei der Behebung eines technischen Problems unter Zeitdruck zwischen einer aufwandsarmen „suboptimalen“ Lösung und der aufwändigeren „besseren“ Lösung entschieden werden. Diese Frage stellen sich Ingenieure, Techniker und Entscheider häufig bei der Entwicklung, dem Betrieb bzw. der Inbetriebnahme eines Embedded Systems (ES). Dabei müssen diese die Projektsituation, die verbleibende Laufzeit und Kosten berücksichtigen. Unter dem Begriff der technischen Schuld, also der Technical Debt (TD...
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