Die globale Finanzkrise, die zu großen Marktverwerfungen zwischen 2007 und 2012 führte und auch auf aktuelle Märkte noch ihre Auswirkungen hat, offenbarte die Notwendigkeit einer neuen Betrachtungsweise von systematischem Risiko und Abhängigkeitsstrukturen und damit auch weiterer wissenschaftlicher Studien. Eines der Schlüsselkonzepte dieser Studien ist die „Vernetzung“ zwischen verschiedenen Institutionen im Allgemeinen und die daraus resultierende Abhängigkeit untereinander im Speziellen.
Sogenannte „Copula Modelle“ bieten dabei eine Möglichkeit diese Thematik von einem statistischen Standpunkt aus anzugehen. Auf Grund des hohen Maßen an Flexibilität und der verhältnismäßig einfachen Implementierung, schafften es einige vereinfachte Versionen dieser Modelle, wie beispielsweise das sogenannte „Gauß-Copula Modell“, sich als Marktstandard für die Bewertung von systematischem Risiko zu etablieren. Die unsachgemäße Verwendung dieser Modelle gilt als einer der Hauptgründe, weswegen die wachsende Gefahr in den Monaten vor dem Beginn der Finanzkrise unterschätzt wurde. Die große Notwendigkeit einer Verbesserung dieser Modelle führte zu einem wachsenden Interesse seitens der Wissenschaft und damit zu einer stetigen Verbesserung und Weiterentwicklung dieser. Zahlreiche Studien zeigten, dass eine zeitliche Entwicklung innerhalb der Korrelationsstrukturen von Aktienerträgen existiert, woraus sich eine Forschungsrichtung entwickelte die darauf abzielt, bedingende Variablen in Copula Modelle zu integrieren. Auf diesem Weg kann die Beschreibung der Abhängigkeitsstruktur an verschiedene Marktbedingungen angepasst werden, die wiederum einen direkten Einfluss hat auf die Performance der Firmen hat. Ein elementarer Aspekt von systematischem Risiko ist die Tatsache, dass es sich auf eine zusammengesetzte Einheit bezieht: Aus der Modellierungsperspektive bedeutet das, dass wir mit einer sehr großen Anzahl an verschiedenen Variablen gleichzeitig arbeiten müssen. Die Verwendung von Faktor Modellen ist dabei die naheliegendste Lösung, auch im Rahmen der Copula Modellierung. Daher wollen wir im Folgenden zunächst die Theorie hinter Copula Modellen, sowie grundlegende Eigenschaften und Anwendungen dieser einführen. Daraufhin betrachten wir im Detail sowohl zeitabhängige Modelle als auch diejenigen Modelle, die auf einer zu Grunde liegenden Faktorstruktur basieren. Führt man dann diese Eigenschaften zusammen mit denjenigen aus dem GAS Modell, so erhalten wir eine dynamische Faktor-Copula wie bei Oh and Patton (2016). Mit Hilfe dieses Modelles wollen wir eine Studie präsentieren, die systematisches Risiko im Bankensektor betrachtet. Der dazu verwendete Datensatz besteht aus 5 Jahres CDS Spreads, die verwendet werden um den Gesundheitsstand der entsprechenden Banken zu beschreiben. Zunächst wird dieser Datensatz statistisch analysiert um in Anschluss das eben definierte Modell zu benutzen um spezifisch Maßzahlen für systematisches Risiko zu schätzen und eine Beschreibung der Entwicklung dieser Maßzahlen zu erhalten.
«
Die globale Finanzkrise, die zu großen Marktverwerfungen zwischen 2007 und 2012 führte und auch auf aktuelle Märkte noch ihre Auswirkungen hat, offenbarte die Notwendigkeit einer neuen Betrachtungsweise von systematischem Risiko und Abhängigkeitsstrukturen und damit auch weiterer wissenschaftlicher Studien. Eines der Schlüsselkonzepte dieser Studien ist die „Vernetzung“ zwischen verschiedenen Institutionen im Allgemeinen und die daraus resultierende Abhängigkeit untereinander im Speziellen.
So...
»