Eine zunehmende Segmentierung und die steigende Sättigung der Absatzmärkte sowie immer anspruchsvollere Kunden mit zunehmend divergierenden und sich schnell ändernden Wünschen stellen die Unternehmen vor immer größere Herausforderungen. Ein Paradigmenwechsel hinsichtlich der Unternehmensphilosophie erscheint unabdingbar: Stand vor einigen Jahrzehnten die Rationalisierung der Produktion im Vordergrund, so tritt heutzutage der Kunde als ein „Individuum“ in das Rampenlicht des unternehmerischen Handelns. Dies macht sich bemerkbar in einem zunehmenden Wechsel vom Verkäufer- zum Käufermarkt und erfordert neue Strategien, die den gesteigerten Ansprüchen der Kunden gerecht werden. Ein erster diesbezüglicher Schritt war die Diversifizierung von Produkten. Dies ermöglichte den Kunden, aus bereits vordefinierten Produktvarianten ein passendes Produkt auszuwählen. Unsichere Absatzprognosen, steigende Lagerhaltung sowie produktspezifische Werkzeuge und Vorrichtungen bilden aber nur einen Teil der Probleme, die dadurch hervorgerufen werden und zeigen die Grenzen der Variantenorientierung auf. Zudem erhält der Kunde in nur sehr seltenen Fällen ein vollkommen auf ihn abgestimmtes Produkt. Einen Schritt weiter geht hier die Strategie der individualisierten Massenproduktion („Mass Customization“). In der Literatur spricht man dabei von individuell gefertigten Produkten, die exakt den Wünschen und Vorstellungen der Kunden entsprechen, deren Preis und Qualität sich aber nicht wesentlich von dem herkömmlicher Massenprodukte unterscheiden. Daher arbeitet die Forschung an neuen Konzepten für die Entwicklung und marktnahe Produktion solcher individualisierter Produkte. Ein wesentlicher Kernaspekt ist hierbei die ständige Interaktion mit dem Kunden und der damit verbundene Eingriff des Kunden in die Entwicklung „seiner“ Produkte (Design By Customer). So kann der Kunde nicht nur aus vordefinierten Varianten auswählen, sondern bei Bedarf seine individuellen Vorstellungen umfassend mit realisieren. Eine Voraussetzung dafür ist jedoch ein völlig neuer Produkterstellungsprozess, der in den folgenden Abschnitten in seinen Grundzügen näher beschrieben wird. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Produktentwicklung.
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Eine zunehmende Segmentierung und die steigende Sättigung der Absatzmärkte sowie immer anspruchsvollere Kunden mit zunehmend divergierenden und sich schnell ändernden Wünschen stellen die Unternehmen vor immer größere Herausforderungen. Ein Paradigmenwechsel hinsichtlich der Unternehmensphilosophie erscheint unabdingbar: Stand vor einigen Jahrzehnten die Rationalisierung der Produktion im Vordergrund, so tritt heutzutage der Kunde als ein „Individuum“ in das Rampenlicht des unternehmerischen Han...
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