Vorliegende Masterarbeit hat zum Ziel die Skulpturen von Balthasar Esterbauer in Kloster Ebrach zu dokumentieren und kunsttechnologisch zu untersuchen. Bisher wurde vermutet, dass nur vier der acht barocken Holzskulpturen (drei Frauen und ein Papst) im sogenannten Kaisersaal in Kloster Ebrach 1718 von Balthasar Esterbauers geschaffen wurden. Die vier Ordensritter in den Ecken des Saales wurden stilistisch in die Mitte des 18. Jahrhunderts datiert. Deshalb wurden die kunsthistorischen Forschungsergebnisse zum Bauprogramm zusammengestellt und erstmals dazu verwendet, die Skulpturen in das Programm einzuordnen. Der Träger wurde mikroskopisch bestimmt und Querschliffe der Fassung erstellt. Diese wurden im Auflicht-und Elektronenrastermikroskop untersucht. Ferner wurden Streupräparate angefertigt, um die ursprüngliche Farbigkeit der Kreuze der Ordensritter zu bestimmen. Kartierungen zur Konstruktion und zahlreiche Detailaufnahmen geben Einblick in den Schaffensprozess des Bildhauers. Es konnte gezeigt werden, dass sich die Dualität von Sacerdotium und Regnum, die im ganzen Bau den Anspruch auf Reichsfreiheit der Abtei verdeutlicht, auch im Skulpturenprogramm widerspiegelt. Lindenholz wurde, neben Kiefernholz für einige Attribute, als Träger identifiziert. Die Untersuchung der Fassung ergab für alle Skulpturen dieselbe polierte Weißfassung mit einer vierschichtigen Leimkreidegrundierung und einer abschließenden Bleiweißschicht mit proteinhaltigem Bindemittel, verziert mit den gleichen Punzen. Die Kreuze waren ursprünglich rot gelüstert. Vieles spricht dafür, dass es sich um die Fassung des Malers Heinrich Lindner handelt, die in den Rechnungsbüchern von 1718 erwähnt ist. Die These von zwei Entstehungsphasen konnte widerlegt werden.     «

Vorliegende Masterarbeit hat zum Ziel die Skulpturen von Balthasar Esterbauer in Kloster Ebrach zu dokumentieren und kunsttechnologisch zu untersuchen. Bisher wurde vermutet, dass nur vier der acht barocken Holzskulpturen (drei Frauen und ein Papst) im sogenannten Kaisersaal in Kloster Ebrach 1718 von Balthasar Esterbauers geschaffen wurden. Die vier Ordensritter in den Ecken des Saales wurden stilistisch in die Mitte des 18. Jahrhunderts datiert. Deshalb wurden die kunsthistorischen Forschungse...     »

It has been assumed that only four out of the eight baroque wooden sculptures (three women and a pope) in the so-called Kaisersaal of the former abbey of Ebrach have been made by Balthasar Esterbauer in 1718. The other four sculptures (knights) were said to be made at a later stage. Therefor the results of art historic research have been compiled for the first time to integrate the sculptures into the iconography of the building. Wood samples were identified through microscopy and cross-sections of the polychromy were looked at under a standard light and a scanning electron microscope. Strewn slides helped identifying the original color of the three knight´s crosses that lost there polychromy almost completly. Mappings of the construction and photographed details give an inside into the sculptor’s technique. It became evident that the duality of Sacerdotium and Regnum present in the whole building is also present in the iconography of the sculptures. Lime wood has been identified to be the main support with some smaller pieces made of pine wood. The examination of the polychromy showed the same polished white polychromy with four layers of glue size bound chalk ground and a finishing layer of lead white in a proteinaceous binding media, decorated with the same punches on all eight sculptures. The three crosses originally showed red glazes on gilding. The theory of two different datings for the sculptures has been discounted.     «

It has been assumed that only four out of the eight baroque wooden sculptures (three women and a pope) in the so-called Kaisersaal of the former abbey of Ebrach have been made by Balthasar Esterbauer in 1718. The other four sculptures (knights) were said to be made at a later stage. Therefor the results of art historic research have been compiled for the first time to integrate the sculptures into the iconography of the building. Wood samples were identified through microscopy and cross-sections...     »