In der vorliegenden Arbeit soll ein Denkanstoß für einen neuartigen Ansatz zur Berechnung von Verbundbalken hergeleitet werden. Anhand eines Ersatzbalkens ein Timoshenkobalken werden die Zustandsformen eines zweiteiligen Verbundbalkens bestimmt. Dazu werden zunächst die Grundlagen des schubstarren und des schubweichen Balkens dargestellt. Im darauffolgenden Abschnitt wird eine kurze Herleitung des allgemeinen schubweichen finiten Balkens dargestellt. Der schubsteife Balken ergibt sich hierbei als Sonderfall des schubweichen Balkens. Im vierten Kapitel wird ein kurzer Überblick über die gebräuchlichsten Näherungsverfahren zur Berechnung von Verbundbalken gegeben. Dabei ist das ?-Wertverfahren besonders wichtig, welches auf der Theorie von Karl Möhler basiert. Seine Verbundbalkentheorie wird ausführlich in Kapitel 5 behandelt. Das darauffolgende Kapitel ist der eigentliche Kern dieser Arbeit. In diesem Kapitel wird dargestellt, wie ein Verbundbalken über einen Timoshenkobalken näherungsweise berechnet werden kann. Dazu werden die zwei neuen Querschnittsparameter EI-eff und GA-eff eingeführt. Anhand dieser Parameter ist es möglich einen Verbundbalken näherungsweise über einen Verbundbalken zu berechnen. Die Herleitung der Querschnittsparameter erfolgt über eine Potentialbetrachtung und einen Vergleich der Verschiebungen des Timoshenkobalkens mit denen des Verbundbalkens. Alternativ können die effektiven Querschnittsparameter auch über eine Potentialbetrachtung und Gleichsetzung der Momentenverläufe bestimmt werden. In Kapitel 7 wird dargestellt, wie eine Näherungsberechnung des Verbundbalkens in der finiten Element-Methode implementiert werden könnte. Das Kapitel 8 gibt einen Überblick darüber, wie für spezielle Verbundbalken Diagramme entworfen werden können, um direkt auf die effektiven Querschnittsparameter des Timoshenkobalkens schließen zu können. Im darauffolgenden Kapitel werden die Verschiebungen, Schnittkraftverläufe und Spannungen des Verbundbalkens und des Ersatzbalkens unter verschiedenen Randbedingungen miteinander verglichen. Das abschließende Kapitel soll die gewonnen Ergebnisse in einen größeren Rahmen einordnen und die Möglichkeiten sowie Grenzen der Näherungsberechnung aufzeigen.
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