Die neue Softwaretechnik "wissensbasierte Systeme" ist bisher mehr bei Diagnose und Beratungsproblemen eingesetzt worden, also dort, wo die Analyse eines gegebenen Zustands im Vordergrund steht. Syntheseprobleme und damit auch Konstruktionsprobleme sind schon auf den ersten Blick schwieriger rechnergestützt erfassbar. Offenbar spielt die Kreativität dabei eine wichtige Rolle. Damit ist der Widerspruch zur Algorithmierbarkeit bzw. Programmierbarkeit offensichtlich. "Vages Wissen" und schwer begründbare Entscheidungen sind typisch bei konstruktiven Problemen. Wissensbasierte Systeme sollen hierfür aber Programmierhilfe bringen. Ziel der Arbeit war es also, ein wissensbasiertes System in frühen Stadien des Konstruierens - am Beispiel des Projektierens von Schiffsgetrieben - zu erproben. Die Praxis und damit die Realitätsnähe war eine wichtige Voraussetzung. Dank des Interesses der Renk AG, Augsburg wurde dies möglich. Das angeblich "vage Wissen", die schwer begründbaren "Entscheidungen", das "man macht es halt so" wurde, mindestens bei der hier vorliegenden Konstruktionsart (Varianten" und Baukastenkonstruktion bzw. Anpassungskonstruktion), immer mehr als logisch begründbar, in Regeln fassbar, ja algorithmisch programmierbar erkannt, je intensiver der Autor das Problem bearbeitete. Zum Schluss wurde ein Expertensystem und ein konkurrierendes FORTRAN-Programm zur interaktiven bzw. automatisierten Projektierung von Schiffsgetrieben erstellt. Die Absenkung der Bearbeitungszeit von rund 8 Stunden (konventionelle Arbeit) auf 30 Minuten bis 1 Stunde bei rechnergestützter Bearbeitung ist beachtlich. Zudem werden wissensbasierte Systeme mit konventioneller Programmierung verglichen. Ich bin überzeugt, dass bei vielen Produkten des Maschinenbaus in ähnlicher Weise eine (teil-) automatisierte Konstruktion möglich ist. Es wird hier nur die "Spitze des Eisbergs" sichtbar. Interessant ist ferner an der Arbeit, wie man ein CAD-System und FORTRAN-Berechnungsprogramme mit einem wissensbasierten System koppelt. Schließlich wurde das "Projektieren" als vorgezogene Konstruktion aus konstruktionsmethodischer Sicht neu betrachtet.
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Die neue Softwaretechnik "wissensbasierte Systeme" ist bisher mehr bei Diagnose und Beratungsproblemen eingesetzt worden, also dort, wo die Analyse eines gegebenen Zustands im Vordergrund steht. Syntheseprobleme und damit auch Konstruktionsprobleme sind schon auf den ersten Blick schwieriger rechnergestützt erfassbar. Offenbar spielt die Kreativität dabei eine wichtige Rolle. Damit ist der Widerspruch zur Algorithmierbarkeit bzw. Programmierbarkeit offensichtlich. "Vages Wissen" und schwer begrü...
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