Fußgänger- und Radwegbrücken erlauben, aufgrund der geringen Geschwindigkeit und des geringen Gewichts ihrer Nutzer, dem Planer deutlich mehr gestalterischen Spielraum als gewöhnliche Straßen- oder Bahnbrücken. Diese Freiheit machten sich Ingenieure und Architekten in der jüngeren Vergangenheit zunutze, um mit ihren Konstruktionen den öffentlichen Raum funktionell und architektonisch zu bereichern. Eine bedeutende Rolle spielt in diesem Zusammenhang das Stuttgarter Ingenieurbüro Schlaich Bergermann und Partner. Sie setzten das statische System des einseitig gestützten Kreisringträgers 1988 erstmals in aller Konsequenz konstruktiv um und eröffneten somit dem Brückenbau die dritte Dimension. Die geschwungenen Grundrissverläufe von Seilbrücken dieser Bauweise erlauben eine ideale Anbindung an bestehende Wegenetze, ohne dabei an Leichtigkeit und Transparenz einzubüßen. Im Gegenteil, der lediglich einseitig durch Tragseile gestützte Überbau eröffnet dem Passanten einen freien Ausblick auf Landschaft und Umgebung, in welche sich die Brücke aufgrund ihrer filigranen Konstruktion harmonisch einfügt. Die vorliegende Arbeit beleuchtet nach einer kurzen geschichtlichen Einführung in die Thematik insbesondere die mechanische Funktionsweise des einseitig gestützten Kreisringträgers, welcher die herausragende statische Komponente in diesen Konstruktionen darstellt. Um die im Laufe der Zeit errungenen Fortschritte bezüglich dieses Tragwerkstypus nachzuzeichnen, werden zudem zahlreiche Werke renommierter Ingenieure und Architekten beispielhaft aufgeführt, wobei detailliert auf die Besonderheiten der jeweiligen Brücke eingegangen wird. Abschließend werden mit Hilfe eines 3D-Stabwerksprogramms zwei möglichst repräsentative Systeme abgebildet und einer ausführlicheren Betrachtung unterzogen. Diese beschäftigt sich neben den Schwierigkeiten der computergestützten Modellierung des gewählten Tragwerks in Anbetracht der tatsächlichen konstruktiven Umsetzbarkeit insbesondere mit der Analyse von aus den Berechnungen gewonnenen Schnittgrößen, Auflagerkräfte und Verformungen.
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Fußgänger- und Radwegbrücken erlauben, aufgrund der geringen Geschwindigkeit und des geringen Gewichts ihrer Nutzer, dem Planer deutlich mehr gestalterischen Spielraum als gewöhnliche Straßen- oder Bahnbrücken. Diese Freiheit machten sich Ingenieure und Architekten in der jüngeren Vergangenheit zunutze, um mit ihren Konstruktionen den öffentlichen Raum funktionell und architektonisch zu bereichern. Eine bedeutende Rolle spielt in diesem Zusammenhang das Stuttgarter Ingenieurbüro Schlaich Bergerm...
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