Der Inhalt dieser kumulativen Dissertation fokussiert sich auf die experimentelle Untersuchung des sekundären Tropfenzerfalls. Über ein Stoßrohr werden definierte Strömungszustände erzeugt. Die Konstanz über die gesamte Versuchszeit und die räumliche Homogenität der stoßinduzierten Strömung wurde durch systematische Druckmessungen verifiziert. In der ersten Veröffentlichung werden Richtlinien für ein optimiertes Design von Drucksensorgehäusen vorgestellt, die in einer Verbesserung der Messgenauigkeit und der Ansprechrate resultieren. Die zweite Publikation adressiert daher den Einfluss der Strömungsmachzahl auf den Tropfenzerfall, um die Bedeutung der Kompressibilität bezüglich der Tropfenzerstäubung im Überschall zu charakterisieren. In der dritten Publikation wurde gezielt das Aufbruchverhalten von Tropfen in Tandemformation bei unterschiedlichen Abständen untersucht, um so Rückschlüsse auf die Tropfeninteraktion in dichten Sprays zu ermöglichen.
In Impulsanlagen wie Stoß- und Expansionsrohren, bei denen das experimentelle Zeitfenster begrenzt ist, stellt die Messung des transienten Staudrucks eine Herausforderung dar. Im ersten Teil dieser Arbeit wird das charakteristische Ansprechverhalten von Drucksensoren in verschiedenen Gehäusegeometrien untersucht. Im Vergleich zu konischen Gehäusen, welche üblicherweise bei konventionellen stationären/quasistationären Druckmessungen eingesetzt werden, zeigen abgestumpfte Gehäuse ein konsistent besseres Ansprechverhalten. Das Drucksignal weist eine kürzere Anstiegszeit und weniger ausgeprägte Oszillationen auf. Die Kernaussage dieser Arbeit ist, dass für die Messung des transienten Staudrucks der Einsatz von stumpfen Sensorgehäusen mit kurzen inneren Kanälen notwendig ist, um robuste, hochgenaue und schnell ansprechende Messungen zu erzielen.
Durch die rasante Entwicklung von Atomizern (Zerstäubern) gewinnt der Tropfenzerfall in Überschallströmungen zunehmend an Bedeutung. Im Gegensatz zu den meisten Untersuchungen, die den Schwerpunkt auf die Weber- und Ohnesorgezahl legen, wird im zweiten Teil dieser Arbeit der Einfluss der Strömungs-Machzahl auf das Aufbruchverhalten im Bereich des sogenannten ‚Shear-Stripping‘-Regimes untersucht. Das Hauptaugenmerk liegt in dieser Untersuchung darauf, die Machzahl von anderen dimensionslosen Parametern zu entkoppeln und unabhängig zu variieren. Beim konventionellen Shear-Stripping in Unterschallströmung löst sich feiner Nebel am Äquator des Tropfens, wohingegen der Aufbruchsprozess bei transsonischer Strömung durch das Aufreißen mehrerer Taschen entlang der Peripherie gekennzeichnet ist. In Überschallströmung ist der Zerfall durch die Fragmentierung von Ligamentstrukturen geprägt, die sich stromab vom Tropfen ausbilden. Diese Arbeit illustriert und verdeutlicht die Notwendigkeit zur Entwicklung neuer Modelle für die adäquate Vorhersage des Tropfenaufbruchs in Überschallzerstäubern.
In praktischen Anwendungen, welche meist durch dichte Sprays gekennzeichnet sind, neigt die Wechselwirkung nahegelegener Tropfen dazu, das Zerfallsverhalten zu beeinflussen. Der dritte Teil dieser Arbeit untersucht den Tropfenzerfall anhand von zwei Tropfen in Tandemkonfiguration und bemisst die Wechselwirkung über einen weiten Bereich von Weberzahlen und Abständen. Die wichtigste Erkenntnis dieser Arbeit ist, dass sich das Zefallsverhalten des ersten Tropfens (stromauf) kaum verändert, wohingegen die Zefallsintensität des nachfolgenden Tropfens mit abnehmendem Abstand kontinuierlich abgeschwächt wird, bis ein kritischer Abstand erreicht wird. Wird ein kritischer Tropfenabstand unterschritten, so treten die konventionelle Zerfallsmechanismen und -morphologien nicht mehr auf und es entstehen neue Strukturen, namentlich der Durchstoß- und der Koaleszenzmechanismus. Dieser Teil der Arbeit liefert darüber hinaus quantitative Grundlagen für die Modellierung der Tröpfcheninteraktion in dichten Sprays.
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Der Inhalt dieser kumulativen Dissertation fokussiert sich auf die experimentelle Untersuchung des sekundären Tropfenzerfalls. Über ein Stoßrohr werden definierte Strömungszustände erzeugt. Die Konstanz über die gesamte Versuchszeit und die räumliche Homogenität der stoßinduzierten Strömung wurde durch systematische Druckmessungen verifiziert. In der ersten Veröffentlichung werden Richtlinien für ein optimiertes Design von Drucksensorgehäusen vorgestellt, die in einer Verbesserung der Messgenaui...
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