Solvency II fordert Versicherer auf, ihre Solvabilit¨atskapitalanforderungen aus ihrer vollständigen Gewinn- und Verlustverteilung im kommenden Jahr abzuleiten. Da die Branche derzeit weit davon entfernt ist, über ausreichende Rechenkapazitäten zu verfügen, um diese Verteilung vollständig zu simulieren, wenden sie sich geeigneten Annäherungsansätzen zu, z.B. replizierende Portfolios (RP) und least-squares Monte Carlo (LSMC). Während die aktuelle Literatur die theoretischen Grundlagen beider Methoden gewährleistet sowie ihre Unterschiede verschafft, bietet sie wenig Einblick in ihre Kombinationen. In dieser Arbeit betrachten wir eine mögliche Kombination, indem wir LSMC auf die Residuen eines etablierten RP-Verfahrens innerhalb einer deutschen Versicherungsgesellschaft anwenden. Auf diese Residuen setzen wir einen adaptiven
Algorithmus um, mit dem die Proxy-Modellierungsaufgabe von Versicherungsverbindlichkeiten typischerweise erfüllt wird. Wir veranschaulichen den Kombinationsansatz in anonymisierten praktischen Experimenten und führen out-of-sample Tests, Variable-Importance sowie Multikollinearitätsbehandlung durch. Darüber hinaus analysieren wir, wie Nachteile von RP, z.B. die Replikation von Kreuzeffekten zwischen Risikotypen und die Identifikation fehlender Finanzinstrumente, durch die Vorteile von LSMC umgangen werden können.
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Solvency II fordert Versicherer auf, ihre Solvabilit¨atskapitalanforderungen aus ihrer vollständigen Gewinn- und Verlustverteilung im kommenden Jahr abzuleiten. Da die Branche derzeit weit davon entfernt ist, über ausreichende Rechenkapazitäten zu verfügen, um diese Verteilung vollständig zu simulieren, wenden sie sich geeigneten Annäherungsansätzen zu, z.B. replizierende Portfolios (RP) und least-squares Monte Carlo (LSMC). Während die aktuelle Literatur die theoretischen Grundlagen beider Meth...
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