Im Rahmen dieser Arbeit werden die Gestaltung der Promotionsphase in den Lebenswissenschaften dargestellt und Faktoren untersucht, die im Zusammenhang mit der Entscheidung für oder gegen eine akademische Laufbahn stehen. Es wird gezeigt, dass die Untersuchung der Karriereentscheidung nach der Promotion nur im Kontext der jeweiligen Disziplin sinnvoll ist und Fächerkulturen, Promotionsbedingungen und wissenschaftliche Produktivität eine besondere Rolle dabei spielen.
Die Stichprobe stammt aus dem Projekt E-PROM und umfasst 1156 Personen, die zwischen April 2013 und März 2015 ihre Promotion an 13 Universitäten in Bayern, Sachsen und Nordrhein-Westfalen in Bereichen Biologie und Medizin abgeschlossen haben. Bei sämtlichen betrachteten Aspekten der Promotionsphase finden sich Unterschiede zwischen den Disziplinen, die bereits bei den Promotionsmotiven und dem Weg zur Promotionsstelle beginnen und sich bei den Rahmenbedingungen fortsetzen. In Medizin ist eine Promotionsaufnahme schon während des Studiums weit verbreitet, was unter anderem dazu führt, dass Medizinerinnen und Mediziner im Vergleich zu Biologinnen und Biologen seltener an strukturierten Promotionsprogrammen teilnehmen. In Biologie werden im Rahmen der Promotion deutlich mehr Artikel publiziert und Vorträge gehalten als in Medizin.
Die Prädiktoren der Laufbahnintention werden aufbauend auf dem Model of Career Choice untersucht. Wissenschaftliche Selbstwirksamkeit und das wissenschaftliche Interesse sind entscheidende Faktoren für eine direkte Herausbildung von Laufbahnintentionen in den Lebenswissenschaften. Doch während in Biologie die Anzahl der publizierten Artikel einen direkten Effekt auf die Laufbahnintention zeigt, wirkt die wissenschaftliche Produktivität in Medizin indirekt über die Selbstwirksamkeitserwartung. Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass eine Verbesserung der Arbeitsumgebung während der Promotionszeit und die damit zusammenhängende Erhöhung der wissenschaftlichen Selbstwirksamkeit zu einer Stärkung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Medizin führen können. Dem Doktorvater oder –mutter kommt dabei eine wichtige Rolle zu. Eine Verbesserung der Betreuung und die damit einhergehende Erhöhung der Kompetenz- und sozialen Unterstützung können sich somit positiv auf die Bereitschaft, eine wissenschaftliche Karriere einzuschlagen, auswirken.
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Im Rahmen dieser Arbeit werden die Gestaltung der Promotionsphase in den Lebenswissenschaften dargestellt und Faktoren untersucht, die im Zusammenhang mit der Entscheidung für oder gegen eine akademische Laufbahn stehen. Es wird gezeigt, dass die Untersuchung der Karriereentscheidung nach der Promotion nur im Kontext der jeweiligen Disziplin sinnvoll ist und Fächerkulturen, Promotionsbedingungen und wissenschaftliche Produktivität eine besondere Rolle dabei spielen.
Die Stichprobe stammt aus...
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