Einleitung
Das wiederholte dynamische Drücken vor allem der linken Hand („dynamic handgrip“) hat sich in Verhaltens-Studien im Sport als wirksam zur Verhinderung von Leistungsein-brüchen unter Druck erwiesen (Beckmann, et al. 2013). Neurophysiologische Studien zeigen, dass dynamic handgrip zu einer länger anhaltenden erhöhten alpha-Aktivierung führt (Cross-Villasana et al., 2015). Diese Deaktivierung kortikaler Aktivität wird als Ursa-che für die Effekte auf die Leistung in selbst-regulierten Bewegungen diskutiert. Lässt sich jedoch dynamic handgrip auch zur Steigerung der Leistung in Reaktionszeitaufga-ben anwenden?
Methode
N=64 Studierende führten an einem Laptop zwei Reaktionszeitaufgaben (einfache [SRT]; Wahlreaktionszeitaufgabe [CRT]. Im SRT sollte eine Taste beim Erscheinen eines roten Kreises, beim CRT sollte nach blauem P eine Taste gedrückt werden, nicht aber nach blauem F oder F/P in orange. Jede RT-Aufgabe bestand aus 2 Blöcken mit jeweils XX bzw. XX Versuchen. Zwischen den Blöcken wechselte die Zieltaste zwischen den Tasten „d“ und „k“ (links/ rechts). Die Teilnehmenden wurden einer Tastenreihenfolge sowie einer Experimental- (EG) oder einer Kontrollgruppe (KG) zugeordnet. In der EG sollten die TN für 30s vor jedem Block die linke oder rechte Hand drücken, im ersten Block betätigte die jeweils andere Hand die Zieltaste. Berechnet wurden 2 (Gruppe: EG/KG) x 2 (Taste: „d“ zuerst/“k“ zuerst) x 2 (Block: 1/ 2) ANOVAs für die Reaktionszeiten und Fehlerwerte.
Ergebnisse
Zunächst zeigen Kontrollen weder einen Haupteffekt „Block“, der auf Ermüdungs- oder Aufwärmeffekte schließen ließe, noch einen Haupteffekt „Taste“, der auf prinzipielle RT-Unterschiede zwischen linker und rechter Hand schließen ließe. Für keine der RT finden sich signifikante Gruppenunterschiede oder signifikante Interaktionen (alle p> .10), auch für die Fehler finden sich keine signifikanten Effekte.
Diskussion
Dynamic Handgrip scheint keine förderliche Wirkung auf einfache und Wahlreaktions-zeitaufgaben zu haben. Das kann an Bodeneffekten liegen, an den Anforderungen der Aufgaben oder es wird erst wirksam, wenn störende kognitive Prozesse (z. B. „Angst“) unterdrückt werden müssen. Diesen Fragen soll in weitern Studien nachgegangen werden.
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Einleitung
Das wiederholte dynamische Drücken vor allem der linken Hand („dynamic handgrip“) hat sich in Verhaltens-Studien im Sport als wirksam zur Verhinderung von Leistungsein-brüchen unter Druck erwiesen (Beckmann, et al. 2013). Neurophysiologische Studien zeigen, dass dynamic handgrip zu einer länger anhaltenden erhöhten alpha-Aktivierung führt (Cross-Villasana et al., 2015). Diese Deaktivierung kortikaler Aktivität wird als Ursa-che für die Effekte auf die Leistung in selbst-regulierten B...
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