Zum Bereich der Baustatik gehört unter anderem die Berechnung der Schnittgrößen und Verformungen eines Systems. So ein System kann aus Scheiben und Stäben bestehen. Sie sind durch verschiedene Gelenktypen miteinander gekoppelt und haben bestimmte Auflagerbedingungen. Zur Ermittlung eines Stabsystems können mehrere Methoden herangezogen werden. Zum einen das Kraftgrößenverfahren, welches sich jedoch nur für die Handrechnung eignet, da es sich nicht durch feste Abläufe beschreiben lässt. Die Auflagerbedingungen müssen so reduziert werden, dass ein statisch bestimmtes System entsteht. Dies ist für ein Programm schwer zu realisieren. Das für die Praxis weit wichtigere Verfahren ist das Verschiebungsgrößenverfahren. Hier werden alle geometrisch Unbestimmten festgesetzt und dann durch Überlagerung verschiedener Einheitszustände berechnet. Dieses Vorgehen eignet sich für eine computergestützte Berechnung. An der TU München lernt man im dritten Semester das Weggrößenverfahren erst per Hand einzusetzen um ein Gefühl für die Vorgänge zu bekommen. Im vierten Semester wird der Student an die Umsetzung in einem Programm durch das Fach Finite-Elemente-Methode herangeführt. Unter Anleitung wird über das Semester hinweg nach und nach ein einfaches Stabwerksprogramm in Excel erstellt. Dieses Programm nennt sich Stiff. Darüber hinaus stellt der Lehrstuhl für Statik den Studierenden eine erweiterte Version zur Verfügung. Sie beinhaltet eine graphische Oberfläche und kann z.B. die Stäbe bei Bedarf nach Theorie 2. Ordnung behandeln oder elastisch betten. Im Zuge dieser Bachelorarbeit sollen weitere Bestandteile hinzugefügt werden. Bisher lassen sich Auflagerbedingung und Kopplungen nur in Richtung der globalen x- und z-Achsen definieren. Da sich damit nicht alle Systeme modellieren lassen, soll einerseits die Möglichkeit geschaffen werden, ein Kraftauflager zu verdrehen. Andererseits sollen Quer- und Normalkraftgelenke in schrägen Stäben, sowie Kraftgelenke, die nicht in oder senkrecht zur Stabachse liegen, modellierbar sein. Des Weiteren ist die Konstruktion eines Polplans eine Funktion, die dem Programm zuträglich wäre. Diese Funktion kann auch für didaktische Zwecke sinnvoll sein. Mit ihr können Studenten beispielsweise ihre selbst erstellten Polpläne auf ihre Richtigkeit überprüfen.
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Zum Bereich der Baustatik gehört unter anderem die Berechnung der Schnittgrößen und Verformungen eines Systems. So ein System kann aus Scheiben und Stäben bestehen. Sie sind durch verschiedene Gelenktypen miteinander gekoppelt und haben bestimmte Auflagerbedingungen. Zur Ermittlung eines Stabsystems können mehrere Methoden herangezogen werden. Zum einen das Kraftgrößenverfahren, welches sich jedoch nur für die Handrechnung eignet, da es sich nicht durch feste Abläufe beschreiben lässt. Die Aufla...
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