Das latente Membranprotein 1 (LMP1) ist das primäre Onkogen des humanen Epstein-Barr DNA Tumorvirus (EBV). Die latente Infektion mit EBV kann zur Entstehung von malignen Erkrankungen führen. LMP1 imitiert ein konstitutiv aktives Rezeptormolekül und ist dadurch essenziell für die onkogene Transformation von B-Zellen durch das Virus. In dieser Habilitationsarbeit wurde untersucht, wie LMP1 die Kontrolle über Signaltransduktionswege der Wirtszelle und damit über deren Proliferation und Überleben erlangt. Dabei wurde gezeigt, dass LMP1 durch Aktivierung des zellulären c-Jun N-terminale Kinase (JNK) Signalwegs den Zellzyklus der EBV-transformierten Zelle antreibt. Ein niedermolekularer JNK-Inhibitor wurde erfolgreich zur Behandlung von Tumoren humaner EBV-transformierter B-Zellen in Mäusen eingesetzt. Zudem konnte u.a. mit Hilfe von zellulären "Gen-Knockouts" aufgeklärt werden, durch welchen molekularen Mechanismus die CTAR2 Domäne von LMP1 zelluläre Signalwege induziert. CTAR2 ist kritisch für die Zelltransformation durch LMP1. Dabei wurde die zentrale Rolle der zellulären Signalproteine TRAF6 und TRADD beim Aufbau des LMP1 Signalkomplexes und bei der Signalübertragung identifiziert und charakterisiert. Diese Arbeit zeigt molekulare Mechanismen auf, durch die LMP1 das Kommunikationssystem der Wirtszelle umprogrammiert und für seine Zwecke ausbeutet.
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Das latente Membranprotein 1 (LMP1) ist das primäre Onkogen des humanen Epstein-Barr DNA Tumorvirus (EBV). Die latente Infektion mit EBV kann zur Entstehung von malignen Erkrankungen führen. LMP1 imitiert ein konstitutiv aktives Rezeptormolekül und ist dadurch essenziell für die onkogene Transformation von B-Zellen durch das Virus. In dieser Habilitationsarbeit wurde untersucht, wie LMP1 die Kontrolle über Signaltransduktionswege der Wirtszelle und damit über deren Proliferation und Überleben er...
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