sustainable housing, sustainable city planning, Germany, housing development, housing choice; discrete choice model, discrete choice experiment, random utility theory
Abstract:
Die Umweltbelastungen in Folge des hohen Flächen- und Ressourcenverbrauchs bei Wohnungsneubauten insbesondere im Raum der „Zwischenstadt“ sowie in ländlichen Räumen zählen zu den aktuellen Herausforderungen der Raumplanung und Landschaftsentwicklung.
Zunächst wird der Begriff der „nachhaltigen Siedlungsplanung“ definiert. Um zu untersuchen, wie nachhaltige Formen der Siedlungsplanung einen höheren Marktanteil am Wohnungsneubaubereich in Deutschland erhalten können, werden die „privaten Bauleute“ in den Mittelpunkt des Interesses gerückt und ein sozialwissenschaftlicher Untersuchungsansatz gewählt.
Aus der Analyse der Abwägungsentscheidung privater Bauleute unter Verwendung eines discrete choice experiment konnten neue Erkenntnisse über die Gestaltbarkeit von nachhaltigen Siedlungsplanungen im Rahmen der Interessensabwägung privater Bauleute abgeleitet werden.
Das empirische Befragungsinstrument simuliert mit Hilfe des discrete choice experiment sowie dreidimensionaler Darstellung der Siedlungsmodelle die charakteristische Abwägungsentscheidung im Vorfeld einer Bauentscheidung privater Bauleute. Die Untersuchung von Substitutionseffekten zwischen konventionellen und nachhaltigen Planungsaspekten zeigte, dass auch bei Personen mit „niedrigem Umweltbewusstsein“ unter bestimmten Voraussetzungen ein hohes Potential für nachhaltigen Siedlungsbau besteht, das derzeit nicht genutzt wird.
Die aus den Untersuchungsergebnissen abgeleiteten Handlungsempfehlungen für Kommunen und private Bauträger können dazu beitragen, den Flächenverbrauch in Folge des Siedlungsneubaus zu verringern und somit einen Beitrag zur Reduzierung der Umweltbelastungen im Bereich des Wohnungsneubaus zu leisten.
Translated abstract:
This study pursues the question how concepts of sustainability can be included in actual land use planning, taking into account that a master plans’ objectives need to address the preferences of private house owners, who are the principal investors into new housing developments.
A behavioural approach investigated the decision making process of private building owners. The individual decisions of private building owners are strongly characerised by trade-off aspects. Hence, based on random utility theory, a discrete choice experiment was used to model the preferences of private home owners. The models were presented as 3D-film animations to the interviewees. Also, a decision support system was developed.
In this study high approval for sustainable aspects of new town planning could be identified, even for segments of housebuyers with low environmental awareness. Hence it can be concluded that currently there is a lack of supply of sustainable housing and that the market place still has room to exploit the overlap between sustainability and the choice of housing investment made by private home owners.