Während der Erstarrung von Verbundguss werden aufgrund unterschiedlicher thermischer Ausdehnung des Gusswerkstoffs und des Einlegebauteils Eigenspannungen in das Bauteil induziert. Die Vorhersage der Eigenspannungen mittels Simulation basiert in der Regel auf einem elastisch-plastischen Materialmodell. Die Berechnungsergebnisse weichen aufgrund nicht berücksichtigter Spannungsrelaxationsvorgänge während des Abkühlprozesses signifikant von experimentell ermittelten Werten ab.
In der vorliegenden Arbeit wird die Berechnungsgenauigkeit von Aluminium-Verbundguss durch Implementierung einer Kriechroutine in die Eigenspannungssimulation signifikant erhöht. Experimentelle Referenzwerte zum Abgleich des Eigenspannungszustands werden durch Einsatz der Neutronenbeugung ermittelt. Dabei werden neben ortsaufgelösten Messungen erstmalig zeitaufgelöste in-situ Dehnungsmessungen während des Abkühlens einer Verbundgussprobe realisiert.
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