Partizipative Verfahren spielen in den letzten Jahrzehnten eine immer wichtigere Rolle im politischen und gesellschaftlichen Leben. Dies ist sowohl auf der kommunalen Ebene als auch in Bezug auf den Wald zu beobachten. In dem Spannungsfeld Partizipation und Forstwirtschaft richtet die vorliegende Arbeit ihren Fokus einerseits auf die Untere Forstbehörde als forstlichen Akteur und andererseits auf die Lokale Agenda 21 als ein Beispiel für einen partizipativen Prozess. Die Untersuchung konzentriert sich auf das Bundesland Nordrhein-Westfalen.
Ziel der Arbeit ist es, die Sichtweise der Unteren Forstbehörden zur Lokalen Agenda 21 zu erfassen und Faktoren zu erheben, die zu einer Thematisierung von Forstwirtschaft, Wald und Holz bei Lokalen Agenda-21-Prozessen führen. Außerdem werden am Beispiel der Lokalen Agenda 21 die Einstellungen und der Umgang von Vertretern der Forstwirtschaft mit partizipativen Prozessen untersucht.
Der theoretische Rahmen der vorliegenden Arbeit wird durch die Dimensionen der Politik: Inhalte – Prozesse -Strukturen geprägt. Im Zentrum der Überlegungen stehen die Akteure, die sich durch ihre Ideologie, Wahrnehmungen, Interessen, Macht und Einfluss sowie ihre spezifischen Handlungsweisen und die Kommunikation zwischen den Akteuren charakterisieren lassen. Der theoretische Rahmen bildet die Grundlage für die empirischen Analysen und die Ableitung von Thesen.
Die Auseinandersetzung mit der Rolle der Unteren Forstbehörden bei Lokalen Agenda-21-Prozessen erfolgt in zwei Untersuchungsphasen. Es wurden vor allem Methoden der qualitativen Sozialforschung angewendet. Die Sichtweise der Unteren Forstbehörden der Landesforstverwaltung NRW zum Thema Lokale Agenda 21 wurde durch moderierte Workshops erfasst. In einem zweiten Schritt wurde mit der Fallstudie „Wittgenstein“ ein Agenda-21-Prozess mit einer Arbeitsgruppe zum Thema energetische Holznutzung und gleichzeitigem Engagement einer Unteren Forstbehörde detailliert analysiert.
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