Die Mehrtürmige Solaranlage (MTSA) wird als ein neues Konzept für konzentrierende Solarkraftwerke vorgeschlagen. Eine MTSA unterscheidet sich von einem konventionellen Solarturmkraftwerk dadurch, daß es nicht nur einen Turm mit Receiver gibt, auf den die Heliostaten die solare Strahlung konzentrieren. Vielmehr besteht die MTSA aus vielen Türmen, die so nahe beieinander stehen, daß die den Türmen zugeordneten Heliostatenfelder sich teilweise überlappen. Das bedeutet, daß in den von den Türmen weiter entfernten Bereichen die Heliostaten alternierend auf Zielpunkte auf verschiedenen Türmen ausgerichtet sind. Um die Vorteile der überlappenden Heliostatenfelder bestmöglich zu nutzen, muß die Auslegung des Heliostatenfeldes einer MTSA optimiert werden. Dazu wurde vom Verfasser dieser Arbeit ein Programm entwickelt, mit dem die optimale Auslegung des Heliostatenfeldes einer MTSA unter bestimmten Gegebenheiten auf ein Jahr bezogen errechnet werden kann. Es wird gezeigt, daß mit einem Heliostatenfeld, dessen Heliostaten alternierend auf mehrere Zielpunkte ausgerichtet sein können, höhere Jahresgrundflächennutzungsgrade erzielt werden können, als es mit einem Heliostatenfeld theoretisch möglich ist, dessen Heliostaten auf nur einen Zielpunkt ausgerichtet sind. Es wird ein neues Konzept für Heliostaten vorgeschlagen: Gekoppelte Heliostaten mit fester Horizontalachsen-Aufhängung. Die feste Horizontalachsen-Aufhängung, eine neue Art der Aufhängung der Achsen, um die der Reflektor bewegt wird, ermöglicht eine bedeutend höhere Aufstelldichte der Heliostaten bzw. Reflektorflächendichte des Heliostatenfeldes als mit konventionellen Heliostaten. Heliostaten mit speziellen hexagonalgeformten Reflektoren mit fester Horizontalachsen-Aufhängung können prinzipiell sogar mit einer Reflektorflächendichte von bis zu fast 100 % aufgestellt werden, was bedeutet, daß die installierte Reflektorfläche nahezu gleich der Grundfläche des Heliostatenfeldes ist. Außerdem ist es möglich, eine Vielzahl kleiner Heliostaten so zu koppeln, daß sie mit einer gemeinsamen Nachführung dem Gang der Sonne folgen können. Die neue Art dicht aufstellbarer gekoppelter Heliostaten ermöglicht eine MTSA im städtischen Bereich mit kleinen Heliostaten, die die gegebene Grundfläche effektiv nutzen können. Eine MTSA bietet die Möglichkeit, die Vorteile konzentrierender Solarkraftwerke im städtischen Bereich zu nutzen. Die Türme einer solchen Anlage sind nicht höher als 10 m. Die Höhen sind vergleichbar mit den Dimensionen von Lichtmasten, die typisch sind für die städtische Infrastruktur. Geeignete Flächen für eine MTSA im städtischen Bereich kommen vor allem in industriell oder gewerblich genutzten Gebieten in der Peripherie von Städten vor. Dies können offene Flächen wie Parkplätze sein, die mit einer MTSA überdacht werden. Eine solche Anwendung bietet den Vorteil der Doppelnutzung: so kann die MTSA die solare Strahlung nutzen und gleichzeitig die parkenden Fahrzeuge verschatten. Andererseits bieten sich für eine MTSA bebaute Flächen an, etwa große Flachdächer. Auch hierbei bringt die Verschattung der Gebäude zusätzlichen Nutzen. Eine MTSA sollte eine optisch leichte Tragkonstruktion haben, damit die Vorteile der günstigen Lichtverhältnisse unter einer MTSA genutzt werden können.
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Die Mehrtürmige Solaranlage (MTSA) wird als ein neues Konzept für konzentrierende Solarkraftwerke vorgeschlagen. Eine MTSA unterscheidet sich von einem konventionellen Solarturmkraftwerk dadurch, daß es nicht nur einen Turm mit Receiver gibt, auf den die Heliostaten die solare Strahlung konzentrieren. Vielmehr besteht die MTSA aus vielen Türmen, die so nahe beieinander stehen, daß die den Türmen zugeordneten Heliostatenfelder sich teilweise überlappen. Das bedeutet, daß in den von den Türmen wei...
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