Mit dem zunehmenden Ausbau der Windenergie im In- und Ausland steigt die Zahl der Gemeinden, in deren unmittelbarer Nähe neue Windkraftanlagen entstehen. Damit betroffene Bürgerinnen und Bürger geplante Windprojekte nicht ablehnen, ist es notwendig, die Einflussfaktoren für deren Akzeptanz empirisch zu erforschen. Ablehnung von Windenergie kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, die sich in vier Kategorien einordnen lassen: persönliche Eigenschaften, technische und geografische Belange, wahrgenommene Nebenwirkungen, prozessbezogene Variablen. Die Auswirkungen dieser Faktoren auf die Akzeptanz von Windenergieanlagen, die sich grob in die Kategorien aktive Nichtakzeptanz, Ambivalenz und aktive Akzeptanz einordnen lassen, wurden bisher nicht ausreichend untersucht. Im Rahmen der vorliegenden Dissertation wurden Daten aus zwei Fokusgruppen, neun Experteninterviews und einer online-Umfrage mit 1.363 Teilnehmern in Deutschland gesammelt. Die Daten der Studie wurden mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse, dem hierarchischen Bayes-Schätzalgorithmus und einer multinomialen logistischen Regressionsanalyse ausgewertet. Die verschiedenen Analysen zeigen einheitlich den positiven Zusammenhang zwischen einem höheren Partizipationslevel und Akzeptanz. Darüber hinaus wird deutlich, dass Informationen für die Bürger wichtiger sind als die Möglichkeit zu einer finanziellen Beteiligung. Der wahrgenommene Schallpegel am Wohnort wirkt sich stark auf die Akzeptanz der Bürger aus. Die Erkenntnisse in Bezug auf die Wahrnehmung von Infraschall einer Windkraftanlage sind innerhalb der verschiedenen Analysen konsistent. Die zumeist negative Wahrnehmung von Infraschall, die von Windenergieanlagen ausgeht, hat einen negativen Einfluss auf die Akzeptanz bei Windenergie. Die Ergebnisse dieser Dissertation tragen zum Verständnis der Akzeptanz von Bürgern in Bezug auf die Windenergie bei und unterstützen damit den Übergang zu erneuerbaren Energien. Die Erkenntnisse sind für akademische Zwecke, Windenergie-Projektierer sowie im politischen Bereich gleichermaßen relevant. Zusätzlich zeigen sie die Notwendigkeit, das Zusammenspiel von Motiven, Überzeugungen und Präferenzen der Bürger in Bezug auf die Akzeptanz von Windenergie besser zu verstehen.
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Mit dem zunehmenden Ausbau der Windenergie im In- und Ausland steigt die Zahl der Gemeinden, in deren unmittelbarer Nähe neue Windkraftanlagen entstehen. Damit betroffene Bürgerinnen und Bürger geplante Windprojekte nicht ablehnen, ist es notwendig, die Einflussfaktoren für deren Akzeptanz empirisch zu erforschen. Ablehnung von Windenergie kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, die sich in vier Kategorien einordnen lassen: persönliche Eigenschaften, technische und geografische Bela...
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