Eine Niedertemperatur-Wärmequelle kann zur Stromerzeugung in einem Organinc Rankine Cycle (ORC) genutzt werden. Im Gegensatz zum konventionellen Clausius-Rankine-Kreislauf, der Wasser /Dampf als Arbeitsmedium verwendet, verwendet der ORC ein organisches Medium, das für Niedertemperaturwärme wünschenswerte Eigenschaften bieten kann. In einem ORC-Prozess kann die Verwendung verschiedener organischer Medien zu vielen unterschiedlichen Systemleistungen führen. Daher ist die Auswahl oder das Design eines Arbeitsmittels, das einer optimalen Systemleistung entspricht, immer erforderlich. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Optimierung des ORC-Prozesses durch optimale Auswahl und optimales Design von organischen Fluiden auf thermo-ökonomischer Basis.
Um Richtlinien für das Design neuer Arbeitsfluide vorzugeben, wird eine Reihe bestehender Fluide in Kombination mit verschiedenen Kreisläufen (Standard-, rekuperative und regenerative ORCs), Arbeitsbedingungen (unter- und überkritische Verdampfung) und technischen Randbedingungen (minimale Turbineneintrittstemperatur, minimale Wärmequellenaustrittstemperatur und Druckabfall) untersucht. Durch Variieren der Wärmequellentemperatur in einem Standard-ORC-Prozess wird ein theoretischer Fachbegriff, nämlich Optimal Heat Source Temperature (OHST), entwickelt, um ein Arbeitsfluid zu charakterisieren, das dem maximalen Exergiewirkungsgrad im Wärmeübertragungsprozess entspricht. Vergleicht man die OHST mit der verfügbaren Wärmequellentemperatur, kann man alle untersuchten Fluide in drei Gruppen klassifizieren. Durch Sensitivitätsanalysen wichtiger Prozessgrößen wie Frischdampfdruck /-temperatur wird die Bedeutung der neu entwickelten OHST für die Optimierung von ORC-Prozessen aufgezeigt, die für weitere Fluidsdesigns als Richtlinie dienen kann. So hat sich z.B. herausgestellt, dass in einem Standard-ORC-Prozess (ohne zusätzliche technische Einschränkungen) Fluide mit einer OHST, die näher an der verfügbaren Wärmequellentemperatur liegt, empfohlen werden, um die höchsten Wirkungsgrade zu erreichen. Basierend auf der OHST-Theorie wird demzufolge ein neues Konzept für das Fluidsdesign, nämlich das OHST-integrierte Computer-Aided Molecular Design (CAMD), dargestellt. Dadurch ergibt sich eine Reihe von neuen Fluiden (Hydrofluorolefine), die nicht nur kompetitive thermodynamische, sondern auch umweltfreundliche Eigenschaften besitzen. Danach werden die neu erzeugten Fluide unter verschiedenen Verdampfungsbedingungen in vier repräsentativen ORC-Prozessen (Standard-ORC, überkritischer ORC, rekuperativer ORC und regenerativer ORC) simuliert. Es zeigt sich, dass das Design neuer Arbeitsmittel thermodynamisch sinnvoll ist, um den Wirkungsgrad des ORC-Prozesses zu erhöhen.
Das thermodynamische Modell wird dann um ein wirtschaftliches Modell erweitert, das unterschie-dliche Kosten (Vorbereitung, Bau, Betrieb und Wartung) eines geothermischen ORC-Prozesses berücksichtigt. Ähnlicherweise werden alle untersuchten Fluide auf OHST-Basis in drei Fluidgruppen klassifiziert und hinsichtlich thermo-ökonomischer Parameter (z.B. Stromgestehungskosten, Amortisationszeit usw.) bewertet. Eine Reihe von Schlussfolgerungen wird somit dargestellt und als Hinweise für den folgenden Fluiddesignprozess benutzt. Das neue Konzept, nämlich das OHST-integrierte CAMD, wird auch mit dem techno-ökonomischen Modell kombiniert, was zu unterschiedlichen Kandidatenarbeitsfluiden sowie zu deren optimalen wirtschaftlichen Leistungen führt. Die Optimierungsergebnisse weisen darauf hin, dass die neu erzeugten Fluide gegenüber den bestehenden Fluiden auch wirtschaftlich vorteilhaft sind, und zudem über sehr ansprechende Sicherheits- sowie Umwelteigenschaften verfügen.
«
Eine Niedertemperatur-Wärmequelle kann zur Stromerzeugung in einem Organinc Rankine Cycle (ORC) genutzt werden. Im Gegensatz zum konventionellen Clausius-Rankine-Kreislauf, der Wasser /Dampf als Arbeitsmedium verwendet, verwendet der ORC ein organisches Medium, das für Niedertemperaturwärme wünschenswerte Eigenschaften bieten kann. In einem ORC-Prozess kann die Verwendung verschiedener organischer Medien zu vielen unterschiedlichen Systemleistungen führen. Daher ist die Auswahl oder das Design e...
»