Für das Herbizid Benazolin-Ethyl wurde ein bedeutender Einfluss des Wassergehaltes auf den Abbau im Boden nachgewiesen. Die Ergebnisse der Inkubationen bei eingestellten Feuchten in Bezug zur maximalen Wasserhaltekapazität (WHK) ergaben keine Vergleichbarkeit der Bodenmaterialien. Als geeignetere Vergleichsgröße stellte sich hier die Wasserspannung heraus, wobei die Versuchsböden bei einem pF-Wert von 2,17 ihr maximales Mineralisierungspotential von Benazolin-Ethyl erreichten. Die Lagerungsdichte beeinflusst den Abbau ebenfalls, da bei höherer Lagerungsdichte mehr Poren mit Wasser gefüllt sind. Durch Zugabe von Stroh ergaben sich zunächst geringere Mineralisierungsraten von Benazolin, die sich jedoch nach 5-6 Wochen aufgrund höherer mikrobieller Aktivität steigerten und nach 50 Tagen in fast allen gesteuerten Ansätzen deutlich über den Kontrollen lagen. Für die Abschätzung des für das Auswaschungsverhalten des Herbizids wichtigen Kd-Wertes ist neben der Quantität auch die Qualität der organischen Substanz entscheidend. Als Indikator für den Abbau von Benazolin wurde in dieser Arbeit der In-situ-Verteilungskoeffizient (IPC) entwickelt; hierbei wird unter natürlichen Feuchtebedingungen die Bodenlösung fraktioniert über Zentrifugation gewonnen und die darin gelösten Chemikalienmengen bestimmt. Es konnte gezeigt werden, dass der IPC bei gleicher Wasserspannung in den untersuchten Böden als Indikator für den Chemikalienabbau dienen kann. Auch für Benzo(a)pyren (BaP) konnte eine Abhängigkeit des Abbaus vom Wassergehalt gezeigt werden. An einem ausgewählten Boden konnte die gleiche Abhängigkeit von der Wasserspannung wie für Benazolin-Ethyl nachgewiesen werden. Es konnte ein Boden ausfindig gemacht werden, dessen mikrobielle Gemeinschaft BaP um ein vielfaches effektiver mineralisieren konnte (16,3 % in 92 Tagen) als die untersuchten Agrarböden (0,2-1,9 %). Eine Übertragung dieser mikrobiellen Gemeinschaft in Form eines 1 %-igen Bodeninokulums in andere Böden erwies sich als sehr erfolgreich für eine nachhaltige Steigerung des Xenobiotikaabbaus. In Flüssigkulturen mit BaP als einziger C-Quelle, gelang es die mikrobielle Gemeinschaft aus dem kontaminierten Boden zu isolieren. Eine Förderung des Abbaus von BaP mit einer überimpften Mikroorganismenkultur wurde ebenfalls erfolgreich in einem Boden getestet. Die Erhöhung der Mineralisierung durch die Steuerung mit der Flüssigkultur reichte aus, um höhere als die über die Luft eingetragenen BaP-Mengen abzubauen und somit einer Anreicherung im Boden entgegen zu wirken. Die mit diesem Szenario durchgeführten Lysimeterversuche waren sogar noch erfolgreicher. Die realisierten Versuche zur Steuerung des Abbaus von BaP mit Flüssigkultur unter Freilandbedingungen waren trotz Alterung effektiver als im Labor: Der Abbau von Benzo(a)pyren konnte langfristig gesteigert werden. Zusätzlich wurden mit entsprechenden Sensoren Temperatur und Bodenfeuchte in den entscheidenden Bodentiefen (0-0,5 cm) online gemessen, um sie in Beziehung zu den Mineralisierungsdaten zu setzen. Die in Laborversuchen festgestellte Abhängigkeit des Abbaus von Bodentemperatur und feuchte konnte somit auch unter Freilandbedingungen bestätigt werden.
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Für das Herbizid Benazolin-Ethyl wurde ein bedeutender Einfluss des Wassergehaltes auf den Abbau im Boden nachgewiesen. Die Ergebnisse der Inkubationen bei eingestellten Feuchten in Bezug zur maximalen Wasserhaltekapazität (WHK) ergaben keine Vergleichbarkeit der Bodenmaterialien. Als geeignetere Vergleichsgröße stellte sich hier die Wasserspannung heraus, wobei die Versuchsböden bei einem pF-Wert von 2,17 ihr maximales Mineralisierungspotential von Benazolin-Ethyl erreichten. Die Lagerungsdicht...
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