In den vergangenen Jahrzehnten nahm in Mitteleuropa die Befahrungsintensität der Waldböden deutlich zu. Dies erhöht das Risiko für negative Strukturveränderungen im Boden dramatisch. Wenn überhaupt, dann ist eine Regeneration nur in äußerst langen Zeiträumen zu erwarten. Zudem wird von der Allgemeinheit eine auch mit dem Boden pfleglich umgehende Waldbewirtschaftung erwartet. Deshalb ist ein praxistaugliches Instrument, das hilft, solche Schäden zu vermeiden, nötiger denn je. Solch eine Planungshilfe wird in Form eines Informationssystems in der vorliegenden Arbeit entwickelt. Dazu wird von den umfangreichen bodenphysikalischen Arbeiten am Lehrstuhl für Forstliche Arbeitswissenschaft und Angewandte Informatik ausgegangen. Hier wurden Schwellenwerte zur ökologischen Beurteilung von Bodenstrukturveränderungen ermittelt. Um nun den kritischen, maximal tolerierbaren Wassergehalt für eine Belastung zu ermitteln, wurden umfangreichen Befahrungsversuche durchgeführt. Dazu befuhr ein Forwarder mit vorgegebenen, variierenden Lasten bei verschiedenen, exakt eingestellten Wassergehalten den zu untersuchenden Boden. Während der Befahrung traten dynamische wie statische Kräfte auf. Die Bodenproben wurden anschließend im Labor untersucht, um anhand der ökologischen Beurteilungskriterien den kritischen Feuchtegrenzwert für die aufgetretenen Belastungen zu ermitteln. Um für weitere Maschinen, auch bei unterschiedlicher Bereifung, Aussagen treffen zu können, lässt sich das Versuchsergebnis verallgemeinern. Hierfür ist eine Zuordnung der statischen Kräfte der Versuchsmaschine auf andere Maschinen nötig. Dazu wurde in einer in dieser Arbeit vorgestellten Untersuchungsserie mit forstüblichen Reifen Kontaktabdrücke auf einem harten Untergrund mit verschiedenen Fülldrücken und Lasten erstellt. Daraus ließ sich einerseits eine Berechnungsmethode zum Herleiten der Kontaktfläche ableiten. Andererseits wurde über ein Druckzonenmodell eine Methode zum Berechnen des mittleren, maximalen Reifenkontaktflächendruckes hergeleitet. Bezieht man die maschinenindividuelle Radlast in die Berechnung ein, ist damit für jede Forstmaschine ein statischer Bodendruck berechenbar. Damit lagen nun alle Informationen vor, um ein universelles Prognosemodell zu entwickeln. In der programmtechnischen Realisierung wurden in einer Datenbank die Angaben zur Konfiguration von Forstmaschinen und üblichen Forstreifen abgelegt. Ebenso wurden die Bodendaten abgespeichert. Im Programm selbst wurde die Berechnungsmethode zum Ableiten des statischen Bodendruckes unter Forstreifen hinterlegt, sowie die nötigen bodenkundlichen Zuordnungsregeln. Damit kann das Informationssystem ProFor aus Nutzerangaben zum Boden und aus der vorgesehenen Maschine für diesen Einsatz einen maximal tolerierbaren Bodenwassergehalt errechnen. Solange dieser Bodenfeuchtewert während der Durchführung der Arbeiten nicht überschritten wird, kann davon ausgegangen werden, dass keine bodenökologisch nachteilige Schädigung auftritt. Die umfangreiche Evaluierung des Systems belegte die Korrektheit der getroffenen Aussagen, aber auch die Nutzerfreundlichkeit und Praktikabilität wurde bestätigt.
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In den vergangenen Jahrzehnten nahm in Mitteleuropa die Befahrungsintensität der Waldböden deutlich zu. Dies erhöht das Risiko für negative Strukturveränderungen im Boden dramatisch. Wenn überhaupt, dann ist eine Regeneration nur in äußerst langen Zeiträumen zu erwarten. Zudem wird von der Allgemeinheit eine auch mit dem Boden pfleglich umgehende Waldbewirtschaftung erwartet. Deshalb ist ein praxistaugliches Instrument, das hilft, solche Schäden zu vermeiden, nötiger denn je. Solch eine Planungs...
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