Die nichtparasitär bedingte Blattverbräunung (NBV) ist eine bedeutende Schadursache der Gerste, die Kornqualität und Ertrag extrem beeinträchtigen kann. Ursache hierfür ist ein schnelles Verbräunen und Absterben des Blattapparates. Die NBV-Symptome erscheinen frühestens nach dem Ährenschieben. Sie treten wahrscheinlich wegen der geringen Anpassungsmöglichkeit der vollentwickelten Blätter an die plötzlich einsetzenden hohen Sonneneinstrahlungen auf. Im Rahmen des Forschungsvorhabens wurden zwei große DH-Populationen mit je-weils 430 bzw. 536 DH-Linien mittels Antherenkultur erstellt. Die Kreuzungseltern waren der NBV-resistente Gerstenstamms IPZ 24727 und die Gerstensorten Barke und Krona. Zur Evaluierung der NBV-Ausprägung wurden dreijährige Feldversuche durchgeführt. Für beide DH-Populationen wurden umfangreiche Chromosomenkarten mittels AFLP- und Mikrosatellitenmarker angefertigt, die sich in der Barke-Population über 1092 cM und in der Krona-Population 1035 cM erstreckten. Die Konsensuschromosomenkarte beider Populationen ermöglichte den Vergleich der QTLs aus jeder Population und bestand aus 277 Markern und 1199 cM. Die Ergebnisse der QTL-Analyse wurden mit "composite interval mapping" (CIM) bearbeitet und zeigten die Anzahl und Position der NBV determinierenden Genomregionen auf den Chromosomen, ihre additiven Effekte und die durch die QTLs erklärte phänotypische und genotypische Varianz an. Die bei jeder Population ermittelten QTLs für NBV und die der zusätzlich erfassten Merkmale Mehltauresistenz, Halmlänge, Zeitpunkt des Ährenschiebens, TKG und Kornsortierung wurden in der jeweiligen Chromosomenkarte kartiert und anschließend anhand der Konsensuschromosomenkarte zwischen den Populationen verglichen. Die Korrelationen zwischen NBV und den agronomischen Eigenschaften waren eher unbedeutend, mit Mehltaubefall und mlo-Flecken ergaben sich aber Korrelationskoeffizienten über 0,4. Transgression gab es bezüglich NBV bei den DH-Linien nicht. Für die NBV-Ausprägung wurden 4 QTLs in der Barke-Population und 3 in der Krona-Population lokalisiert. In der Barke-Population ergab die mit "cross validation" ermittelte erklärte phänotypische Varianz der NBV 33,2% und die genotypische 41,5%. In der Krona-Population betrug die erklärte phänotypische Varianz 22,5% und die genotypische Varianz 30,3%. Zwischen den NBV-QTLs waren keine digenen epistatischen Effekte erkennbar. Der wichtigste QTL für NBV kartierte auf Chromosom 4H beim mlo-Locus. Er war in jeder Umwelt signifikant und erklärte in der Barke-Population 34,3% und in der Krona-Population 24,7% der phänotypischen Varianz. Auf den Chromosomen 1H und 7H wurden weitere NBV-QTLs detektiert und zeigten in mehreren Umwelten eine resistenzverbessernde Wirkung. Da NBV stark von der Umwelt beeinflusst wird und deren Erfassung schwer und zeitintensiv ist, könnte die markergestützte Selektion den Zuchtfortschritt bei der Resistenz gegen NBV wesentlich beschleunigen. Ausgehend von der in dieser Arbeit identifizierten QTLs, werden markergestützte Rückkreuzungen zur Erzeugung nahisogener Linien durchgeführt, um eine genauere Charakterisierung der NBV-QTLs zu ermöglichen und anschließend die markergestützte Selektion auf diese QTLs in die Züchtungspraxis einzuführen.     «

Die nichtparasitär bedingte Blattverbräunung (NBV) ist eine bedeutende Schadursache der Gerste, die Kornqualität und Ertrag extrem beeinträchtigen kann. Ursache hierfür ist ein schnelles Verbräunen und Absterben des Blattapparates. Die NBV-Symptome erscheinen frühestens nach dem Ährenschieben. Sie treten wahrscheinlich wegen der geringen Anpassungsmöglichkeit der vollentwickelten Blätter an die plötzlich einsetzenden hohen Sonneneinstrahlungen auf. Im Rahmen des Forschungsvorhabens wurden zwei g...     »

Non-parasitic leaf spots (NPLS) are a new damage observed in cereals affecting principally barley cultivars. Several field trials have shown that the damage destroys leaves almost completely and can lead to considerable yield and quality losses in barley. Despite the growing importance of NPLS, the main cause remains unknown, but it has been confirmed that the spots appear just after heading date and are probably caused by the interaction between the low adaptation of leaves that have reached their final size and the sudden enhanced sun radiation after bad weather conditions. Two anther culture-derived doubled haploid populations were developed by crossing the NPLS resistant Hordeum vulgare accession IPZ 24727 and the barley cultivars Barke and Krona. The Barke-population consist of 430 DH-lines and the Krona-population of 536 DH-lines. Field trials were performed over the three years, where NPLS and other agronomic traits like heading date, plant height, mildew infection, mlo-spots, thousand kernel weight and kernel size were assessed. Molecular maps were constructed based on AFLP and SSR markers for both DH-populations, reaching a map size of 1092 cM in the Barke- and 1035 cM in the Krona-population. The consensus map comprise 277 markers and 1199 cM and en-able the comparison of the QTLs from each population. QTL-analysis was performed with composite interval mapping and shows the num-ber and position of QTLs for NPLS, their additive effects and explained phenotypic and genotypic variance. The QTLs for NPLS and the measured agronomic traits were located on the maps and compared using a consensus map. The correlations between traits were mainly low, except for NPLS, mildew and mlo-spots, which have significant correlations of approx. 0,4. Further there is no transgression observed on the DH-lines of the populations. Four QTLs for NPLS where detected on the Barke-population and 3 on the Krona-population. In the first population, the explained phenotypic variance for the NPLS, calculated with “cross validation”, was 33,2% and the genotypic one was 41,5%. The same scores in the Krona-population were 22,5% and 30,3%. There were no digenic epistatic effects for NPLS. A common QTL for NPLS with an important effect was identified near the mlo-locus on chromosome 4H in both DH-populations, separately and across environments. This QTL explains in the Barke-population 34,3% and in the Krona-population 24,7% of the phenotypic variance. In addition, QTLs for NPLS were mapped on chromosome 1H and 7H and show in several environments an im-proved resistance. Because NPLS are strongly determined by the environment and their scoring is difficult and time-consuming, a marker-assisted selection for NPLS-resistance would accelerate breeding progress. The next approach to validate and characterize the NPLS-QTLs is the production of near isogenic lines based on marker-assisted backcrossing in order to apply afterwards marker-assisted selection for these QTLs in the breeding practice.     «

Non-parasitic leaf spots (NPLS) are a new damage observed in cereals affecting principally barley cultivars. Several field trials have shown that the damage destroys leaves almost completely and can lead to considerable yield and quality losses in barley. Despite the growing importance of NPLS, the main cause remains unknown, but it has been confirmed that the spots appear just after heading date and are probably caused by the interaction between the low adaptation of leaves that have reached th...     »