Die Migration von Softwareeinheiten zwischen Informationssystemen wurde bislang hauptsächlich im Kontext von Prozessmigration zwischen Knotenrechnern verteilter Betriebssysteme und in geringerem Umfang als Objektmigration zwischen Anwendungsumgebungen untersucht. Die meisten bestehenden Ansätze bedingen homogene Systeme als eine Voraussetzung für die Migration, ungeachtet der Tatsache, dass heterogene Hardware, Betriebssysteme und Programmiersprachen in den meisten praktischen Umgebungen heute vorherrschen. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Migration im Kontext von Heterogenität und konzentriert sich auf die Migration von atomaren Objekten zwischen heterogenen Sprachumgebungen. Eine Charakterisierung der Objektmigration bereitet erstmalig einen kohärenten Kontext für den Vergleich der verschiedenen existierenden Migrationssysteme und diskutiert die möglichen Ebenen sowie die alternativen Ansätze für eine heterogene Migration. Diese Analyse führt zur Entwicklung eines neuen Migrationsmechanismus der in der Lage ist, den Zustand und das Verhalten von atomaren Sprachobjekten zwischen heterogenen Umgebungen zu übertragen mit nur beschränktem Wissen über die Zielumgebungen. Der Mechanismus migriert eine Menge zusammengehöriger Objekte sowie deren Semantik. Das Design dieses Mechanismus der Heterogeneous Language Migration (HLM) genannt wird folgt einem pragmatischen Ansatz der von einigen Vorgaben geleitet und auf eine definierte Menge von Sprachkonzepten beschränkt ist. Details der Architektur, der Abstraktionen, der Algorithmen, der Repräsentationsformate und der Programmierschnittstellen werden beschrieben und diskutiert. Die Funktionsfähigkeit dieses Ansatzes wird anhand einer prototypischen Implementierung gezeigt und an einem praktischen Beispiel demonstriert. Im Gegensatz zu verwandten Ansätzen wie zum Beispiel der Java Anwendungsumgebung ist der HLM Migrationsmechanismus nicht nur in der Lage mit unterschiedlicher Hardware und Betriebssystemen umzugehen, sondern auch mit heterogenen Sprach- und Ausführungsumgebungen sowie mit Unterschieden Bibliotheken und Applikationen. Der HLM Migrationsmechanismus wurde konzipiert, um ohne Änderungen der Definition der Objekte während der Migration beziehungsweise der involvierten Programmierumgebungen vor der Migration zu arbeiten. Als Konsequenz müssen Anwendungen auf die Migration zugeschnitten werden. Werkzeuge, die eine Entwicklung von Anwendungen des Migrationsmechanismus unterstützen, werden vorgeschlagen. Das Spektrum von Ansätzen den Migrationsmechanismus zu verbessern wird diskutiert ebenso wie mögliche Erweiterungen die von den Vorgaben des pragmatischen Ansatzes abweichen. Die notwendige Unterstützung für zusätzliche Sprachkonzepte und die Anwendbarkeit des HLM Migrationsmechanismus in bestehenden Sprachumgebungen werden ebenfalls diskutiert. Einige Beispiele möglicher Anwendungen der heterogenen Objektmigration illustrieren die potentiellen Vorteile des HLM Migrationsmechanismus in praktischen Situationen und innovativen Einsatzgebieten. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse und ein Ausblick auf vielversprechende zukünftige Forschungsansätze runden das Werk ab.
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Die Migration von Softwareeinheiten zwischen Informationssystemen wurde bislang hauptsächlich im Kontext von Prozessmigration zwischen Knotenrechnern verteilter Betriebssysteme und in geringerem Umfang als Objektmigration zwischen Anwendungsumgebungen untersucht. Die meisten bestehenden Ansätze bedingen homogene Systeme als eine Voraussetzung für die Migration, ungeachtet der Tatsache, dass heterogene Hardware, Betriebssysteme und Programmiersprachen in den meisten praktischen Umgebungen heute v...
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