Hybride eingebettete Systeme sind durch die Mischung von diskreter und kontinuierlicher Dynamik gekennzeichnet, wie sie etwa bei digitaler Software in Wechselwirkung mit einer analogen Umgebung vorkommt. Bei dem Entwurf solcher Systeme werden unterschiedliche Zeitmodelle und Techniken aus unterschiedlichen Disziplinen, vor allem aus der Informatik und der Regelungstechnik, eingesetzt. Wenn die diskreten und kontinuierlichen Anteile eines hybriden Systems bereits zu Beginn des Entwicklungsprozesses isoliert betrachtet werden, und wenn zudem die Wechselwirkung dieser Teile nicht präzise definiert ist, so können ungeeignete oder fehlerhafte Entwürfe entstehen. Diese Arbeit führt daher formale, integrierte Notationenund Entwicklungstechniken für hybride Systeme ein, die Entwicklungsprozesse unterstützen in denen eine solche Partitionierung hybrider Systeme erst in späteren Entwicklungsphasen stattfindet. Die eingeführten Notationen für den Daten- und Kontrollfluß inh ybriden Systemen definieren die Wechselwirkung zwischen diskreter und kontinuierlicher Dynamik in solchen Systemen präzise. Sie sind grafisch und modular und können zur Umgebungsmodellierung, zur Anforderungsanalyse und zur Spezifikation hybrider Systeme eingesetzt werden. Für diese Notationen werden in der Arbeit Verfeinerungstechniken zur Transformation hybrider Modelle definiert. Die eingeführten Techniken zielen auf die Migration von einem abstrakten Modell mit zugrundeliegender dichter Zeitachse zu einem Modell mit detaillierten Zeitanforderungen, das zeitdiskret arbeitet. Die Techniken erlauben es, sie zusammen mit Methoden der numerischen Mathematik und der Regelungstechnik anzuwenden. Eine weitere Motivation der Verfeinerungstechniken resultiert aus einer Formalisierung und Klassifikation der von hybriden Systemen geforderten Eigenschaften. Die Klassifikation zeigt, daß Verhaltensinklusion ein geeigneter Verfeinerungsbegriff für die meisten zentralen Eigenschaften hybrider Systeme ist. Darüberhinaus fördert die in dieser Arbeit enthaltene detailierte Analyse der Eigenschaften und einiger ihrer Beweisverfahren ein besserer Verständnis hybrider Systeme durch Informatiker. Sie formalisiert zudem Parallelen zwischen Informatik und Regelungstechnik. Alle in dieser Arbeit eingeführten Elemente einer Entwicklungsmethodik hybrider Systeme werden in den Entwicklungsprozeß hybrider Systeme eingeordnet und ihr Potential wird aufgezeigt.
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Hybride eingebettete Systeme sind durch die Mischung von diskreter und kontinuierlicher Dynamik gekennzeichnet, wie sie etwa bei digitaler Software in Wechselwirkung mit einer analogen Umgebung vorkommt. Bei dem Entwurf solcher Systeme werden unterschiedliche Zeitmodelle und Techniken aus unterschiedlichen Disziplinen, vor allem aus der Informatik und der Regelungstechnik, eingesetzt. Wenn die diskreten und kontinuierlichen Anteile eines hybriden Systems bereits zu Beginn des Entwicklungsprozess...
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