Vor dem Hintergrund wachsender gesellschaftlicher Herausforderungen steigt das Interesse von Politikern, Raumplanern und Investoren, Quartiere so zu gestalten, dass die soziale Kohäsion und das Wohlbefinden gestärkt werden. Vergangene Studien bestätigen die Förderung nachbarschaftlicher Netzwerke als wirksames Instrument bei der Bewältigung negativer Effekte der Urbanisierung, der demographischen Alterung sowie im Rahmen integrationspolitischer Maßnahmen. In diesem Kontext untersucht die vorliegende Masterthesis den Einfluss der bebauten Umgebung auf die sozialen Interaktionen zwischen Nachbarn sowie deren Wohlbefinden. Als Datenbasis wird eine Langzeitstudie deutscher Haushalte (SOEP) herangezogen und mittels einer ordinal logistischen Regressionsanalyse auf etwaige Korrelationen untersucht. Aus den Ergebnissen werden Empfehlungen für konkrete Maßnahmen abgeleitet.
Es zeigt sich, dass fußläufige Erreichbarkeiten und Umweltaspekte der Wohngegend einen begrenzten Einfluss auf die Häufigkeit der Ausführung ehrenamtlicher Tätigkeiten haben. Die Entfernung zur Großstadt und das Haushaltseinkommen zeigen deutlichere Effekte auf das soziale Engagement eines Probanden. Lärm und fehlende Grünflächen wirken sich stark negativ auf die Enge des Verhältnisses zwischen Nachbarn und die Zufriedenheit der Befragten mit ihrer Wohngegend aus. Positive Effekte auf nachbarschaftliche Beziehungen werden auch bei einer steigenden Entfernung zur nächsten KiTa und zur Großstadt festgestellt. Fußläufige Erreichbarkeiten diverser Destinationen weisen ambivalente Effekte auf die Zufriedenheit mit der Wohngegend auf, weshalb eine gute Erreichbarkeit dieser Orte nicht zwangsläufig eine Steigerung der Zufriedenheit bedingt. Zusammenfassend muss die bauliche oder infrastrukturelle Aufwertung eines Quartiers als ein Paket zahlreicher Maßnahmen verstanden werden, welches in seiner Gesamtheit zur Stärkung von Bindungen zum Ort und den dort ansässigen Menschen beiträgt.
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Vor dem Hintergrund wachsender gesellschaftlicher Herausforderungen steigt das Interesse von Politikern, Raumplanern und Investoren, Quartiere so zu gestalten, dass die soziale Kohäsion und das Wohlbefinden gestärkt werden. Vergangene Studien bestätigen die Förderung nachbarschaftlicher Netzwerke als wirksames Instrument bei der Bewältigung negativer Effekte der Urbanisierung, der demographischen Alterung sowie im Rahmen integrationspolitischer Maßnahmen. In diesem Kontext untersucht die vorlieg...
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