Durch das Wachstum der bebauten Umwelt w ¨achst das anthropogene Lager weltweit. Die Gr ¨oße dieses
Lagers hat im Jahr 2010 in Deutschland rund 51,7 Milliarden [t] betragen [1]. Dabei setzt sich das Lager zu
90 % aus der bebauten Umwelt zusammen [2]. Durch dynamische Baut ¨atigkeit werden Geb ¨aude, welche
zum gr ¨oßten Teil aus mineralischen Baustoffen bestehen, abgerissen, saniert und/oder neu gebaut. Der
dabei entstehende Bauschutt wird in Deutschland zu einem großen Teil f ¨ur den Straßenbau, zur Verf ¨ullung
genutzt oder zum Deponiebau verwendet [3]. Dabei sind bereits heute hohe technische Verwertungsra-
ten f ¨ur mineralische Baustoffe m ¨oglich [4]. Um eine gezielte Wiederverwertung m ¨oglich zu machen, kann
Urban Mining eingesetzt werden. Darunter versteht man die ”integrale Bewirtschaftung des anthropogen
Lagers “[5]. Diese Arbeit besch ¨aftigt sich mit der Frage, wie man f ¨ur ein bestimmtes Quartier, auf Basis
von GIS Daten, die Menge und Materialzusammensetzung ermitteln kann. Dies ist ¨uber die Kombinati-
on von mehreren Datenbanken umgesetzt worden. Aus den Informationen k ¨onnen synthetische Bauteile
generiert werden, welche die Materialzusammensetzung und Materialmenge des Quartiers wiedergeben.
Auch k ¨onnen f ¨ur die im Quartier ermittelten Baumaterialien Zeitpunkte berechnet werden, wann diese
aufgrund von bestimmten Annahmen, beispielsweise durch eine Sanierung, wieder in Bauschutt umge-
wandelt werden. Durch das Wissen der Zusammensetzung und der Menge k ¨onnen dann gezielt Urban
Mining Maßnahmen getroffen werden. Mittels Recycling k ¨onnen aus Bauschutt wieder Baustoffe f ¨ur den
Hochbau hergestellt werden. In dieser Arbeit wird ebenso ermittelt, ob durch das wiederverwenden der
wiedergewonnene Baumaterialien der Stoffkreislauf innerhalb des Quartiers geschlossen werden kann.
Bei der Untersuchung eines spezifischen Quartiers sind Potentiale insbesondere bei den Baumaterial-
gruppen Beton und Stahl identifiziert worden. ¨Uber die Betrachtung der Materialmenge innerhalb eines
Quartiers ist es auch m ¨oglich Aussagen dar ¨uber zu treffen wie viel ”graue Emissionen“ f ¨ur die Herstellung
der im Quartier angenommenen Baumaterialien ausgestoßen worden sind. Neben der kritischen Ausein-
andersetzung mit den Potential, welches in Urban Mining steckt, sind aus den generierten Ergebnissen
auch konkrete Handlungsempfehlungen f ¨ur Akteure entlang der Wertsch ¨opfungskette Bau abgeleitet wor-
den.
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Durch das Wachstum der bebauten Umwelt w ¨achst das anthropogene Lager weltweit. Die Gr ¨oße dieses
Lagers hat im Jahr 2010 in Deutschland rund 51,7 Milliarden [t] betragen [1]. Dabei setzt sich das Lager zu
90 % aus der bebauten Umwelt zusammen [2]. Durch dynamische Baut ¨atigkeit werden Geb ¨aude, welche
zum gr ¨oßten Teil aus mineralischen Baustoffen bestehen, abgerissen, saniert und/oder neu gebaut. Der
dabei entstehende Bauschutt wird in Deutschland zu einem großen Teil f ¨ur den Straße...
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