Die Neben- und Spurenelemente in fester Biomasse können bei der Verbrennung oder Vergasung
erhebliche Probleme verursachen. Insbesondere Alkalimetalle bilden Feinstaub und beschleunigen die
Bildung von Depositionen. In kleinen Feuerungsanlagen sind Feinstaubemissionen eine
Herausforderung, da Filteranlagen notwendig werden um Emissionsgesetze einzuhalten. In industriellen
Anlagen verursachen Depositionen massive Kosten, weil der Wirkungsgrad reduziert wird und die oft
chlorhaltigen Ablagerungen signifikante Korrosionsprobleme verursachen. Durch Anpassung der
Prozessparameter oder durch die Zugabe von Additiven können die aschebedingten Probleme reduziert
werden. Zur effektiven Reduktion der Feinstaub- und Depositionsbildung ist es zunächst wichtig, die
Freisetzung der problematischen Elemente in die Gasphase zu verstehen.
Die Freisetzung dieser Elemente hängt von einer Vielzahl von Einflussfaktoren ab. Die Temperatur und
die chemische Bindung haben den größten Einfluss auf die freigesetzte Menge. Darüber hinaus
verändert sich das Freisetzungsverhalten von Alkalimetallen abhängig vom Chlor-, Aluminium- und
Siliziumgehalt der Biomasse. Außerdem können Heizrate, Partikelgröße, Atmosphäre,
Vorbehandlungen und Struktur der Biomasse die Freisetzung beeinflussen. Der Einfluss der Faktoren
ist in der Literatur ausführlich beschrieben, jedoch konzentrieren sich die meisten Quellen isoliert auf
ein oder zwei Faktoren. Zusätzlich verändert sich die Konzentration der Nebenelemente abhängig von
der Partikelgröße, da anorganische Verbindungen ein anderes Mahlverhalten aufweisen.
Mit Hilfe von elektrothermischer Verdampfung (ETV) und anschließender optischer
Emissionsspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma (ICP-OES) kann die Freisetzung der
Nebenelemente temperaturaufgelöst analysiert werden. Dazu werden Biomasseproben in einer ETV bei
bis zu 2400 °C verdampft. Anschließend wird die elementare Zusammensetzung der entstehenden Gase
mit Hilfe der ICP-OES bestimmt. Die gleichzeitige und zeitaufgelöste Messung der Freisetzung von
einer Vielzahl von Nebenelementen ermöglicht Aussagen über die Wechselwirkungen zwischen den
freigesetzten Elementen. Darüber hinaus kann der Einfluss von Heizrate und Temperatur sehr genau
abgebildet werden.
In dieser Arbeit wird das Freisetzungsverhalten von Nebenelementen aus Holzpelltes
temperaturaufgelöst untersucht. Besonderer Fokus liegt dabei auf dem Einfluss der Partikelgröße auf
die Zusammensetzung und die Freisetzung. Dafür werden die Holzpellets gemahlen und anschließend
in sieben Fraktionen gesiebt. Die verschiedenen Partikelfraktionen werden dann im ETV-ICP-OES
System analysiert. Dabei zeigt sich, dass die Nebenelementkonzentration in kleinen Partikeln deutlich
höher ist als in großen Partikeln. Diese Analysen werden durch Mikrowellendruckaufschlüsse bestätigt.
Außerdem zeigt sich, dass Kalium und Natrium weitgehend unabhängig von Chlor und Schwefel
freigesetzt werden. Veränderte Phosphor-, Calcium-, und Magnesiumfreisetzungsmuster kleiner
Partikel deuten darauf hin, dass nicht nur die Konzentration der Nebenelemente in diesen Partikeln höher
ist, sondern dass auch andere Verbindungen vorliegen könnten.
«
Die Neben- und Spurenelemente in fester Biomasse können bei der Verbrennung oder Vergasung
erhebliche Probleme verursachen. Insbesondere Alkalimetalle bilden Feinstaub und beschleunigen die
Bildung von Depositionen. In kleinen Feuerungsanlagen sind Feinstaubemissionen eine
Herausforderung, da Filteranlagen notwendig werden um Emissionsgesetze einzuhalten. In industriellen
Anlagen verursachen Depositionen massive Kosten, weil der Wirkungsgrad reduziert wird und die oft
chlorhaltigen Ablageru...
»