Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der Frage, warum sich nur zwischen drei und fünf Prozent der Sportjournalist*innen in Deutschland intensiv mit Doping beschäftigen und hierzu umfangreich publizieren. Die überwiegende Mehrheit setzt sich also wenig oder gar nicht mit Doping auseinander, obwohl dies nach normativen Vorgaben und berufsethischen Selbstverpflichtungen geboten wäre. Zur theoretischen Einordnung wird das „Zwiebel-Modell“ von Weischenberg herangezogen, das in der äußeren Schale auf der Ebene des Normenkontextes rechtliche Grundlagen fokussiert. Auf der Ebene der drei inneren Schalen dieses Mo-dells, also dem Struktur-, Funktion- und Rollenkontext, wird nach Gründen für die weitverbreitete journalistische Zurückhaltung beim Thema Doping gesucht. Dazu wurde eine Online-Befragung durchgeführt, an der von 3.425 angeschriebenen Sportjournalist*innen 906 teilgenommen haben, von denen 659 die Umfrage bis zum Ende bearbeiteten. Die Befragung zeigt, dass verschiedene strukturelle Gründe, wie z. B. organisatorische und ökonomische Imperative, aber auch persönliche Motive, wie etwa Angst vor Zugangsgefährdung zu Sportakteuren durch Dopingberichterstattung oder eine subjektiv empfundene Inkompetenz und defizitäre Ausbildung beim Thema Doping in unterschiedlichen Intensitäten von den Befragten konzediert werden.
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Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der Frage, warum sich nur zwischen drei und fünf Prozent der Sportjournalist*innen in Deutschland intensiv mit Doping beschäftigen und hierzu umfangreich publizieren. Die überwiegende Mehrheit setzt sich also wenig oder gar nicht mit Doping auseinander, obwohl dies nach normativen Vorgaben und berufsethischen Selbstverpflichtungen geboten wäre. Zur theoretischen Einordnung wird das „Zwiebel-Modell“ von Weischenberg herangezogen, das in der äußeren Scha...
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