Die Mobilität der Lithium-Ionen bleibt einer der entscheidenden Parameter für die Vorhersage der Leistung
und der Lebensdauer einer Lithium-Ionen-Batterie (LIB). In diesem Zusammenhang ist ein zuverlässiger
Wert für den Diffusionskoeffizienten erforderlich, der mit dem jeweiligen Prozess verbunden ist, um die Korrelation dieser Größe mit dem Ausfall oder dem Gesundheitszustand (SoH) einer LIB in Zusammenhang
zu bringen. Jedoch wirft die beobachtete Streuung, von bis zu zehn Größenordnungen bei der Messung
von Diffusionskoeffizienten, die Frage auf, was der Hauptgrund für diese Abweichungen ist. In dieser
Arbeit wird Lithium, welches in hochgeordnetem pyrolisierten Graphit (HOPG) interkaliert, als Modellsystem für die Lithiumionenmobilität verwendet. Dieses Modellsystem wird dabei unter theoretischen und
experimentellen Gesichtspunkten untersucht. Der Fokus liegt hierbei auf der oberen Grenze der Lithiuminterkalation (LiC6), da dies die am meisten untersuchte Phase ist und deshalb herforragend geeignet
ist zur Validierung einer neuen Methode oder eines neuen Ansatzes. Die richtige Wahl und Kombination
der Methoden ist nicht trivial. Die Meso-Zeit- und Längenskala aus Experimenten ist grundsätzlich leicht
zugänglich. Auf der anderen Seite sind aus theoretischer Sicht nicht alle Zeit- und Längenskalen direkt
geeignet, um mit den Experimenten verglichen zu werden. Daher ist entweder die Zeitentwicklung genau,
aber nicht auf der richtigen Längenskala oder umgekehrt. Es ist bekannt, dass die Kernspinresonanz
(NMR) -Spektroskopie innerhalb des Festkörperdiffusionsrahmens Zugang zu den dynamischen Eigenschaften des Lithiumions ermöglicht. Theoretisch ist ein kinetischer Monte-Carlo-Ansatz (kMC) günstiger,
um der gleichen Größenordnung für die Ionendynamik zu entsprechen. In derartigen Simulationen wird
die Ladung oft als isoliertes neutrales Atom behandelt. Dies führte zu der Entscheidung, eine Implementierung von kMC mit explizierter Behandlung von Ladungen zu verwenden. Eine erfogreiche Kombination
aus ab-initio Rechnungen, kinetischem Monte Carlo (1p-ckMC) mit expliziter Ladungsbeschreibung und
von 7 Li Spin-Alignment-Echo Nukleare Magnetresonanz (SAE-NMR) dient in dieser Arbeit der Bewertung
der Lithiumionenmobilität. Für die Auswertung des Spin-Alignment-Echo kommt eine fortschrittliche Analyse durch eine umgekehrte Laplace-Transformation (ILT) zum Einsatz. Die Neuheit des Ansatzes beruht
auf der Kombination von Simulationen und Experimenten, die es ermöglichen, die Ionenmobilität unabhängig zu bewerten. Dies eröffnet die Möglichkeit, die experimentell validierten Simulationsmodelle zur
Vorhersage der Ionendynamik zu nutzen und tiefere Einblicke in mechanistische Zusammenhänge zu erhalten. Gleichzeitig wurde bei der Vorbereitung des Referenzsystems unter Verwendung von Blindzustand
(atmospherische Druck) die Bildung eines Superdense-Musters beobachtet. Diese wurden dann durch
Alterung, ab-initio Thermodynamik (AITD) und Molekulardynamik (MD) weiter untersucht. Das Vorhandensein der Superdense-Strukturen unter diesen Bedingungen eröffnet dann die Diskussion über den
tatsächlich höchsten erreichbaren Ladezustand (SOC), der bisher mit LiC6 identifiziert wird.
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Die Mobilität der Lithium-Ionen bleibt einer der entscheidenden Parameter für die Vorhersage der Leistung
und der Lebensdauer einer Lithium-Ionen-Batterie (LIB). In diesem Zusammenhang ist ein zuverlässiger
Wert für den Diffusionskoeffizienten erforderlich, der mit dem jeweiligen Prozess verbunden ist, um die Korrelation dieser Größe mit dem Ausfall oder dem Gesundheitszustand (SoH) einer LIB in Zusammenhang
zu bringen. Jedoch wirft die beobachtete Streuung, von bis zu zehn Größenordnungen be...
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