Bewertung des Risikos eines relativen Energiemangels bei Langdistanztriathlet*innen in der Wettkampfvorbereitung
Dokumenttyp:
Konferenzbeitrag
Art des Konferenzbeitrags:
Poster
Autor(en):
Busam, E.; Kirchner, K.; Engel , H.; Martin, A.; Hofmann, H.; Köhler, K.; Wasserfurth, P.
Abstract:
Hintergrund: Die Wettkampfvorbereitung auf einen Langdistanztriathlon (typischerweise 3,8/180/42,2 km Schwimmen/ Radfahren/Laufen) geht mit erhöhten Trainingsvolumina einher. Der dadurch erhöhte Energieverbrauch kann das Risiko eines relativen Energiemangels (Relative Energy Deficiency in Sports, RED-S) begünstigen. Ziel dieser Untersuchung war, das Risiko für RED-S vor einem Wettkampf bei Triathlet*innen mittels mehrerer Risikoindikatoren zu bewerten. Methoden: 13 Triathlet*nnen (77% männlich, 36 ± 11 Jahre, 73 ± 9 kg) wurden 4–6 Wochen vor dem Saisonhöhepunkt untersucht. Das RED-S Risiko wurde mittels des Low Energy Availability in Females Questionnaires (LEAF-Q) ermittelt. Für Männer wurden Fragen zur Menstruation durch Fragen zur Sexualfunktion aus dem Aging Males‘ Symptoms Fragebogen (AMS) ersetzt. Zusätzlich wurden der Ruheenergieumsatz (RMR), Trijodthyronin (T3) und Testosteron (TT; nur Männer) erhoben. Ergebnisse: Anhand der Fragebögen wiesen 33% der Frauen und 30% der Männer ein erhöhtes Risiko für RED-S auf. Eine Absenkung des RMR (RMRRatio: < 0.9) lag bei 15% vor. Es bestand kein signifikanter Zusammenhang zwischen einer RMR-Absenkung mit LEA-Scores, Trainingsvolumen, T3 oder TT. Athleten, die niedrige TT-Spiegel aufwiesen, zeigten höhere Trainingsvolumina und eine eingeschränkte Sexualfunktion mittels höherer AMS-Scores. Keiner der Teilnehmenden zeigte Auffälligkeiten in allen untersuchten Risikoindikatoren. Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse unterstreichen, dass zur Einschätzung des Risikos von RED-S der Einsatz mehrerer Analysemethoden notwendig ist. Dennoch konnte erstmalig gezeigt werden, dass eine Ergänzung des LEAF-Q mit Fragen des AMS eine Risikobewertung auch bei männlichen Athleten ermöglicht.