Der amerikanische Künstler Mike Kelley baute die Installation „The Keep" erstmals 1998 in der Galerie Jablonka in Köln auf. „The Keep" erscheint dem Betrachter als ein zusammengenagelter Schuppen, der an ein Plumpsklo erinnert. Die Tür ist verschlossen, aber der Betrachter kann durch unterschiedliche Gucklöcher in den Wänden und einen Türspion ins Innere schauen. Dort entdeckt er unterschiedliche Objekte, wie farbige Flaschen, Schraubverschlussgläser, Kondome und Magazine. Über „The Keep" sind nur wenige Äußerungen von Kelley zu finden. Diese wurden zusammen mit weiterem schriftlichen und bildlichen Quellenmaterial in der vorliegenden Master‘s Thesis aufgearbeitet. Die erste Re-Installation des Kunstwerks 1999 in Braunschweig führte Kelley selbst aus, während die folgenden Umsetzungen 2000, 2004 und 2014/15 in unterschiedlichen Münchner Institutionen von Restauratoren, Ausstellungstechnikern und Kuratoren ausgeführt wurden. Die hier entstandenen Änderungen der Installation wurden zusammen mit den Veränderungen des Erhaltungszustandes beschrieben und untersucht. Einer der Schwerpunkte bestand darin, für die Farbfassung der Tür, die farbigen Flüssigkeiten in Glasflaschen, die Beleuchtung und die Audiokomponenten individuelle Erhaltungsstrategien zu entwickeln. Besonders die verwitterte Farbfassung der Türaußenseite mit stets fortschreitendem Substanzverlust ließ die Frage aufkommen, ob es einen definierbaren Status quo gibt, den es zu erhalten gilt, oder ob die ständige Veränderung der Oberflächenerscheinung zu akzeptieren ist. Unter Beachtung des dreidimensionalen und sich kontinuierlich verändernden Oberflächencharakters der Farbfassung wurde eine Sicherungsmethode entwickelt. Interviews mit Zeitzeugen sowie naturwissenschaftliche Analysen lieferten zusätzliche Informationen zur Entstehung, Materialien und Intention. Als Ergebnis dieser Thesis konnte ein Überblick über die entstehungszeitlich verwendeten und später hinzugefügten Bestandteile von „The Keep" erarbeitet werden. Auf diesen Erkenntnissen basierend wurde für jedes Objekt ein individueller Erhaltungsvorschlag entwickelt. Um zukünftige Re-Installationen zu erleichtern, wurden eine Anleitung zum Auf- und Abbau sowie Empfehlungen zur Lagerung erstellt.
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Der amerikanische Künstler Mike Kelley baute die Installation „The Keep" erstmals 1998 in der Galerie Jablonka in Köln auf. „The Keep" erscheint dem Betrachter als ein zusammengenagelter Schuppen, der an ein Plumpsklo erinnert. Die Tür ist verschlossen, aber der Betrachter kann durch unterschiedliche Gucklöcher in den Wänden und einen Türspion ins Innere schauen. Dort entdeckt er unterschiedliche Objekte, wie farbige Flaschen, Schraubverschlussgläser, Kondome und Magazine. Über „The Keep" sind n...
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