In der vorliegenden Arbeit wird ein Konzept zur Neumontage von Fragmenten einer lateinischen Pergamenthandschrift aus dem späten 8. Jahrhundert aus dem Kloster Müstair entwickelt. Die Provenienz der Handschrift und die Überlieferung der Fragmente werden erläutert. Die an den Fragmenten zu beobachtenden Merkmale und Schäden werden beschrieben und den einzelnen Stationen der Geschichte der Pergamenthandschrift zugeordnet. Die Pergamentart wurde eingegrenzt und Röntgenfluoreszenzanalysen wurden zur Bestimmung von Tinte und Farbmitteln durchgeführt. Die Folie, die 1978 zur Montageauf die Fragmente auflaminiert wurde, wurde mithilfe der FTIR-Spektroskopie bestimmt. Möglichkeiten und Risiken der Abnahme der Laminierungspunkte aus Polyethylen werden diskutiert und durch Versuchsergebnisse bewertet. In der Literatur beschriebene Montagemöglichkeiten werden vorgestellt und gegeneinander abgewogen. Unter Berücksichtigung der Materialeigenschaften der vorliegenden Handschrift sowie der Anforderungen für die Benutzung wird ein Konzept zur Neumontage der vorliegenden Handschrift erstellt. Die Montage wurde am Beispiel eines Doppelblattes durchgeführt und in Wort und Bild beschrieben.
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