"Im Rahmen dieser Arbeit wird ein FE-Modell entwickelt, welches da Biegedrillknickverhalten
von schlanken Stahlprofilen detailliert erfassen kann. Dieses Stabilitätsphänomen wird durch
eine Vielzahl an Einflussfaktoren, wie beispielsweise Ort der Lasteinleitung und konstruktive
Ausführung der Anschlüsse, bestimmt. Hinzukommt die räumliche Versagensfigur, welche
durch ein seitliches Ausweichen des Trägers in Kombination mit einer Verdrehung um die Trägerlängsachse
charakterisiert ist. Diese Effekte können durch eine Idealisierung der Träger
als Stäbe nur bedingt erfasst werden. Stattdessen muss auf eine räumliche Modellierung der
Querschnitte zurückgegriffen werden. Die in dieser Arbeit untersuchten Träger mit schlanken
I-Profilen als Querschnitt werden deswegen mit Hilfe von Schalenelementen abgebildet.
Ein wichtiger Punkt dabei ist die Berücksichtigung der Walzrundungen, da diese die Torsionssteifigkeit
der Querschnitte maßgeblich beeinflussen. Mit Volumenelementen könnten die
Ausrundungen entsprechend modelliert werden, jedoch würde dann der Rechenaufwand exorbitant
ansteigen. Stattdessen wird in dieser Arbeit eine adäquat geometrische Modellierung
mit Schalenelementen entwickelt, so dass der Einfluss derWalzrundungen auf das Biegedrillknickverhalten
der Träger berücksichtigt werden kann.
Die Implementierung des Modells erfolgt im Editor Teddy von Sofistik, so dass die Geometrie
und Lasteingabe, als auch die FE-Netz Verfeinerung parametrisiert erfolgen kann. Um
allerdings wirklichkeitsnahe Traglasten berechnen zu können, müssen entsprechende Imperfektionen
berücksichtigt werden. Dabei ist es wichtig, sowohl den Verlauf als auch die
Größe so zu kalibrieren, dass die berechnetet Traglasten nicht über den realen Traglasten,
welche anhand von Versuchen ermittelt wurden, liegen. Da im Rahmen dieser Arbeit keine
experimentellen Traglastuntersuchungen durchgeführt wurden, erfolgt eine Kalibrierung an
den Vorgaben des Eurocode 3 [1] und an Ergebnissen aus der Literatur. Erst unter der Berücksichtigung
adäquater Imperfektionen kann das Tragverhalten der Systeme mit Hilfe einer
geometrisch und materiell nichtlinearen Traglastiteration detailliert erfasst werden.
In einem ersten Schritt werden ausführliche Traglastuntersuchungen am gabelgelagerten
Einfeldträgers durchgeführt. Dieses Beispiel bietet sich besonders an, da so das Modell an
die Vorgaben des Eurocodes 3 angepasst werden kann. Erst nach der Kalibrierung an dem
übersichtlichen Beispiel kann das Modell auf Rahmentragwerke erweitert werden. Auch hier
erfolgt erst ein Abgleich des Modells mit Referenzlösungen aus der Literatur, bevor anhand
einer Parameterstudie die Traglastunterschiede zwischen dem vereinfachten Stabilitätsnachweis
nach dem Ersatzstabverfahren nach [1] Abschnitt 6.3 und dem entwickelten Modell herausgearbeitet
werden können."
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"Im Rahmen dieser Arbeit wird ein FE-Modell entwickelt, welches da Biegedrillknickverhalten
von schlanken Stahlprofilen detailliert erfassen kann. Dieses Stabilitätsphänomen wird durch
eine Vielzahl an Einflussfaktoren, wie beispielsweise Ort der Lasteinleitung und konstruktive
Ausführung der Anschlüsse, bestimmt. Hinzukommt die räumliche Versagensfigur, welche
durch ein seitliches Ausweichen des Trägers in Kombination mit einer Verdrehung um die Trägerlängsachse
charakterisiert ist. Diese...
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