Die Fließgelenktheorie II. Ordnung ist eine Kombination von materieller und geometrischer
Nichtlinearität. Die materielle Nichtlinearität ermöglicht eine Berücksichtigung der plastischen
Verformbarkeit bei der Schnittgrößenermittlung. Die geometrische Nichtlinearität kommt aus
der Verwendung der Theorie II. Ordnung (Th.II.O.). Durch die Berücksichtigung der plastischen
Verformbarkeit entstehen größere Verformungen, welche durch die Th.II.O. bei der
Bildung des Gleichgewichts berücksichtigt werden.
Die Theorie setzt ein duktiles Werkstoffverhalten und ausreichend Rotationskapazität voraus.
Da außerdem die Bernoulli-Hypothese vom Ebenbleiben der Querschnitte weiter gelten soll,
beschreibt die Fließgelenktheorie II. Ordnung duktile Stahlbauten am besten.
Im Rahmen einer Laststeigerungen werden die Lasten an Tragwerken so lange gesteigert,
bis an einer Stelle des Tragwerks der Querschnitt plastisch wird. Da das Plastifizieren an
einer Stelle eines Tragwerks nicht zwangsläufig zum Versagen führt, können die Lasten ggf.
weiter gesteigert werden. Die zusätzlichen Lasten werden umverteilt auf den noch nicht voll
ausgenutzten Teil des Tragwerks.
Zum Versagen führt schlussendlich entweder eine kinematische Kette, wenn die Querschnitte
an zu vielen Stellen plastisch sind. Oder das durch Fließgelenke immer weicher gewordene
System versagt gemäß der Th.II.O. auf Stabilität.
In dieser Arbeit wird die Fließgelenktheorie II. Ordnung hergeleitet und die Implementierung
in ein Python Tool beschrieben.
«
Die Fließgelenktheorie II. Ordnung ist eine Kombination von materieller und geometrischer
Nichtlinearität. Die materielle Nichtlinearität ermöglicht eine Berücksichtigung der plastischen
Verformbarkeit bei der Schnittgrößenermittlung. Die geometrische Nichtlinearität kommt aus
der Verwendung der Theorie II. Ordnung (Th.II.O.). Durch die Berücksichtigung der plastischen
Verformbarkeit entstehen größere Verformungen, welche durch die Th.II.O. bei der
Bildung des Gleichgewichts berücksichtigt...
»