Der Mensch besteht aus körpereigenen Zellen und Billionen von Mikroorganismen, die viele seiner Körperteile kolonisieren. Der Darm beherbergt das dichteste dieser mikrobiellen Ökosysteme, die sogenannte Darmmikrobiota. Bakterien sind Hauptbestandteile dieser Mikrobiota und haben komplexe und dynamische Wechselwirkungen mit dem Darm-assoziierten Immunsystem. Darüber hinaus steht die Physiologie des Wirtes unter permanentem Einfluss des Wechselspiels zwischen Bakterien im Darm und Lebensmittelbestandteilen aus der Nahrung. Dadurch beeinflussen Darmbakterien ie Entstehung von vielen Infektionen und chronisch entzündlichen Erkrankungen (z.B. Allergien, Krebs, Darmentzündungen und Diabetes). Die Einsetzung therapeutischer bzw. präventiver Interventionen zur gezielten Modulierung der Darmmikrobiota scheint vielversprechend zu sein, ist aber aus zwei Hauptgründen eingeschränkt:
- Viele Bakterien im Darm sind immer noch unbekannt. Neueste Entwicklungen im Bereich der molekularen Analyse von mikrobiellen Populationen haben wichtige Einsichten in die Vielfalt der Darmmikrobiota ermöglicht, jedoch auf Kosten von klassischen Kultivierungsmethoden. Weitere Untersuchungen zur Identifizierung und Beschreibung von Darmbakterien durch die Kombination von molekularen und Kultur-abhängigen Techniken sind notwendig.
- Studien über das Zusammenspiel zwischen Nahrung und Darmbakterien und über die Rolle der Darmmikrobiota für die Aufrechterhaltung der Gesundheit bzw. die Entstehung chronisch entzündlicher Erkrankungen sind sehr häufig deskriptiv, d.h. unterliegende molekulare Mechanismen bleiben unerforscht. Untersuchungen müssen spezifisch werden und dazu dienen, dass mehr detaillierte mikrobielle Mechanismen zur Regulierung von gezielten Wirtsfunktionen identifiziert werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Erforschung der Darmikrobiota von höchster Relevanz für die Gesundheit des Menschen ist. Diese Habilitationsschrift fasst die Ergebnisse meiner Arbeit der letzten vier Jahre im Bereich der bakteriellen Diversität, der Interaktion zwischen Nahrung udn Darmbakterien, und der Rolle von Darmbakterien in metabolischen Erkrankungen zusammen.
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Der Mensch besteht aus körpereigenen Zellen und Billionen von Mikroorganismen, die viele seiner Körperteile kolonisieren. Der Darm beherbergt das dichteste dieser mikrobiellen Ökosysteme, die sogenannte Darmmikrobiota. Bakterien sind Hauptbestandteile dieser Mikrobiota und haben komplexe und dynamische Wechselwirkungen mit dem Darm-assoziierten Immunsystem. Darüber hinaus steht die Physiologie des Wirtes unter permanentem Einfluss des Wechselspiels zwischen Bakterien im Darm und Lebensmittelbest...
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